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3 mal gute Nachrichten: Pieris, MediGene und Morphosys zünden die Adventskerzen

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In den letzten Tagen häufen sich die Nachrichten von der bedeutenden internationalen Hämatologen-Konferenz ASH aus den USA, aber auch unabhängig davon können Münchner Biotech-Unternehmen mit guten Fortschritten aufwarten.

Morphosys aus Martinsried machte den Auftakt mit zwei positiven klinischen Studien in der frühen klinischen Entwicklung der beiden "Eigen-Projekte" MOR 208 und MOR 202. MOR208 ist ein potenter anti-CD19-Antikörper mit modifiziertem Fc-Teil, der zur Behandlung von bösartigen B-Zell-Erkrankungen entwickelt wird. Die Daten, die auf der Jahrestagung 2015 der American Society of Hematology (ASH) vorgestellt wurden, stammen aus einer laufenden klinischen Studie der Phase 2a, in der MOR208 als Monotherapie in Patienten mit verschiedenen Subtypen des rezidivierten oder refraktären Non-Hodgkin Lymphoms (NHL) erprobt wurde. Außerdem wurden erste Ergebnisse aus einer Phase 2-Studie vorgestellt, in welcher MOR208 in Kombination mit Lenalidomid in Patienten mit chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) getestet wird. Klinische Studien in Kombinationsbehandlung von MOR208 mit anderen Anti-Lymphom-Therapien (z.B. Lenalidomid und Bendamustin) werden in Kürze beginnen. Bei MOR202 handelt es sich um einen vollständig humanisierten monoklonalen HuCAL-Antikörper gegen CD38, ein stark exprimiertes und validiertes Zielmolekül im multiplen Myelom. Die jetzt vorgestellten Daten stammen aus einer klinischen Studie der Phase 1/2a in 52 intensiv vorbehandelten Patienten mit rezidiviertem/refraktärem multiplem Myelom. In allen Untersuchungen zeigte sich eine "ermutigende klinische Wirksamkeit gepaart mit einem hervorragenden Sicherheits- und Verträglichkeitsprofil", wie Dr. Arndt Schottelius kommentierte, Entwicklungsvorstand der MorphoSys AG.

Medigene (Martinsried) stellte ebenfalls auf der ASH-Konferenz frühe Forschungsergebnisse von zwei Patientengruppen mit akuter myeloische Leukämie (AML) vor, die mit dendritischen Zellvakzinen behandelt wurden. Diese nach von Medigene lizensierten und entwickelten Technologien erzeugten DC-Vakzine wiesen ein exzellentes Sicherheitsprofil auf. Darüber hinaus waren sie in der Lage, T-Zell-Antworten in älteren AML-Patienten hervorzurufen, für die keine Stammzelltransplantation in Frage kam. Die klinischen Daten von AML-Patienten lieferten Ergebnisse, die mit dieser neuen Generation von DC-Vakzinen behandelt wurden und aus einer laufenden, Prüfarzt-initiierten (IIT) Phase I/II-Studie unter der Verantwortung von Prof. Marion Subklewe von der Ludwig-Maximilians-Universität in München stammen. Hierbei wurden Ergebnisse von sechs Teilnehmern einer Phase I "Proof of Concept"-Studie präsentiert, die bis zu 26 Wochen mit den Vakzinen behandelt wurden. In einer zweiten Untersuchung wurden Daten von vier Patienten gezeigt, die im Rahmen eines laufenden Compassionate Use Programms unter der Leitung von Prof. Gunnar Kvalheim von der Universitätsklinik Oslo (OUH), Norwegen, DC-Vakzine über einen Zeitraum von bisher 5 bis 16 Monaten erhielten. Prof. Dolores J. Schendel, Chief Scientific Officer, fasst die Erkenntnisse aus den beiden ASH-Reports zusammen: "Wir sind sehr erfreut über die neuen Informationen, die sich aus den beiden unabhängigen, laufenden Studien und der vorläufigen Beurteilung dieser zehn AML-Patienten, die mit dieser neuen Generation von DC-Vakzinen behandelt wurden, ziehen lassen. Mit unserer Technologie konnten hochwertige dendritische Zellen hergestellt werden, welche zu nachweisbaren Immunantworten auf ein oder beide Leukämie-assoziierte Antigene bei verschiedenen Patienten führte. Für die guten immunogenen Eigenschaften der DCs spricht auch die Geschwindigkeit, mit der T-Zell-Antworten in manchen Patienten beobachtet werden konnten.

Und nun hat noch die Freisinger Pieris Pharmaceuticals, seit einigen Monaten an der US-Börse NASDAQ gelistet, die erfreuliche Mitteilung publizieren können, dass eine Entwicklungskooperation mit der Firma Roche im Bereich der Immuntherapie-Wirkstoffe eingegangen werden konnte. Nicht nur sind die zum Start dieser Kooperation fälligen rund 6,5 Millionen € erfreulich, sondern auch die Gesamtsumme der Kooperationsvereinbarung, wenn also alle Meilensteine erfolgreich absolviert werden, liest sich mit über 400 Mio. € sehr bemerkenswert.

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gk