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Bayerischer Pharmagipfel: Heutige Abschlusserklärung als Auftakt für bessere Zusammenarbeit

Wirtschaftsministerin Ilse Aigner und Gesundheitsministerin Melanie Huml haben am heutigen Mittwoch in München zusammen mit Vertretern der pharmazeutischen Industrie die Ergebnisse des "Bayerischen Pharmagipfels" vorgestellt. Ein wichtiges Ziel ist die Vermeidung von Versorgungsengpässen bei Arzneimitteln. Außerdem soll der Pharmastandort Bayern im Wettbewerb gestärkt werden. In einer gemeinsamen Abschlusserklärung sind entsprechende Initiativen sowie Forderungen an den Bund vereinbart worden.

Als besondere Herausforderung wird die zunehmende und hemmende Bürokratie insbesondere im Rahmen des Gesetzes zur Neuordnung des Arzneimittelmarktes (AMNOG) gesehen. Huml und Aigner forderten den Bund zu Deregulierung und Bürokratieabbau auf. Notwendig sei ein Gesetzes-TÜV auf Bundesebene. Derzeit gebe es statt dem Abbau von Regulierungen neue, überflüssige Doppelregulierungen.

Einig war sich der Pharmagipfel im Ziel, die Rahmenbedingungen für Forschung und Entwicklung weiter zu verbessern. Wirtschaftsministerin Aigner unterstrich: „Die pharmazeutische Industrie in Bayern ist ein dynamischer Wirtschaftsfaktor und ein wichtiger Arbeitgeber. Wir brauchen gute Rahmenbedingungen für Forschung und Entwicklung damit die Branche innovationsfähig bleibt.“ Aigner betonte, dass sie sich bei der Bundesregierung für die Schaffung international gleicher Wettbewerbsbedingungen einsetzen werde. Die unter Beteiligung von BioM in einer Arbeitsgruppe gestarteten Treffen zur Verbesserung der Zusammenarbeit von Universitätskliniken und Industrie werden von beiden Seiten als wichtiger Schritt mit ersten positiven Folgen angesehen und fortgeführt.

Zur Frage möglicher Liefer- und Versorgungsengpässe bei Arzneimitteln und Impfstoffen wird ein Runder Tisch in Bayern eingerichtet. Diesem Gremium werden neben dem Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege auch Vertreter der pharmazeutischen Industrie, des pharmazeutischen Großhandels (PHAGRO), der Bayerischen Landesapothekerkammer und der Krankenhausapotheker (AKDA) – Landesverband Bayern angehören. Der Runde Tisch soll sowohl aktuell auftretende Versorgungsengpässe erörtern als auch Initiativen zur Vorbeugung von solchen Engpässen starten.

Gesundheitsministerin Huml betonte: „Die Ursachen für Versorgungs- und Lieferengpässe sind sicher vielfältig und liegen nicht immer im Einflussbereich der Hersteller. Dennoch sehe ich hier die Hersteller auch in Verantwortung - und ich gehe davon aus, dass sie dieser Verantwortung gerecht werden. Darüber hinaus begrüße ich, dass sich auch der Bund dieses wichtigen Themas angenommen hat und sich dazu in engem Austausch mit den Verbänden der pharmazeutischen Unternehmen befindet. Ich erwarte mir davon wesentliche Schritte zur Optimierung der Versorgungssituation. Wir werden diesen Dialog mit unserem Runden Tisch eng begleiten.“

Der Bayerische Pharmagipfel hat in einem intensiven und konstruktiven Dialog zwischen Vertretern der Bayerischen Staatsregierung und der pharmazeutischen Industrie unter Federführung der Staatsministerien für Gesundheit und Wirtschaft wichtige Fragen und Herausforderungen bei der Stärkung des Pharmastandorts Bayern und der Sicherung der nachhaltigen Arzneimittelversorgung der Patienten identifiziert. In intensivem Dialog wurden eine Reihe von Vorschlägen für Initiativen und Maßnahmen entwickelt. Die Partner des Bayerischen Pharmagipfels werden den Dialog in einem regelmäßigen Austausch fortsetzen.

Weitere Informationen sowie die Abschlusserklärung zum Bayerischen Pharmagipfel finden sich unter www.bayerischer-pharmagipfel.de.