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Bleibende Werte

Im Münchner Spitzencluster m4 – Personalisierte Medizin gab es zahlreiche sehr erfolgreiche Projekte, doch dass die Ergebnisse weltweite Normen beeinflussen ist schon etwas ganz Besonderes. Im Rahmen der m4 Biobank Alliance untersuchte Prof. Karl-Friedrich Becker die Qualität von Bioproben. In der Krankenhausdiagnostik gewinnen Bioproben, also z.B. Blut- und Gewebeproben des Patienten, immer mehr an Bedeutung. Prof. Beckers Arbeitsgruppe am Institut für Pathologie der TUM legte das Augenmerk auf die Präanalytik, also die Entnahme, Prozessierung und Aufbewahrung der Probe vor der Analytik. „Die Fortschritte bei den molekularen Tests, was die Sensitivität, den Durchsatz, die Genauigkeit und Zuverlässigkeit angeht, sind enorm.

Leider wurde die Qualität der biologischen Proben, etwa Blut- oder Gewebeproben, vor dem Test vernachlässigt.“ Fehler in der Präanalytik sind für schätzungsweise 68 Prozent der Probleme mit Laboruntersuchungen in Krankenhäusern verantwortlich. Auch viele präklinische Forschungsergebnisse lassen sich aufgrund mangelnder Standarisierung der Probenvorbereitung nicht reproduzieren. Unter Mitwirkung von Prof. Becker sind nun neue Standards zur Präanalytik erarbeitet worden. Diese wurden im Oktober von der europäische Normungsbehörde CEN veröffentlicht, die darauf aufbauenden weltweiten ISO Standards sollen 2017 publiziert werden.
 
http://standards.cen.eu
 
Kontakt:
Prof. Karl-Friedrich Becker
Institut für Pathologie, TUM
kf.becker@tum.de