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CARE rückt näher

Im Dezember hat der bayerische Landtag im Nachtragshaushalt Mittel für das Stammzellforschungszentrum CARE bereitgestellt. Für den Zeitraum 2017 bis 2019 sind derzeit 15 Millionen Euro vorgesehen. Die Finalisierung des Konzepts sowie die Bewilligung des dann entsprechend einzureichenden Antrags durch das Bayerische Wirtschaftsministerium erfolgt in 2016.

Für das CARE Zentrum wäre es ein Happy End nach langer Durststrecke. Bereits 2010 starteten die Verhandlungen über Konzept und Finanzierung. Der Kopf hinter dem Projekt ist der international renommierte Stammzellforscher Hans Schöler, einer der Direktoren des Max-Planck-Instituts für molekulare Biomedizin in Münster. Ursprünglich sollte das Forschungsinstitut auch in Münster errichtet werden, doch die rot-grüne Landesregierung zog 2013 ihre Finanzierungszusage zurück. Begründet wurde dies mit Zweifeln an der Wirtschaftlichkeit des Konzeptes. Nach einer Etablierungsphase soll sich das Zentrum grundsätzlich selbst finanzieren können. Im „Center for Advanced Regenerative Engineering" (kurz CARE) sollen Forscher gemeinsam mit Pharmafirmen kommerziell verwertbare Produkte entwickeln. Im Zentrum der Aktivitäten stehen induzierte pluripotente Stammzellen (iPS). Diese werden aus ausdifferenzierten Körperzellen gewonnen. Da sie die gleiche genetische Ausstattung haben wie ihre Spender, stellen sie Krankheitsmodelle in der Petrischale dar und sollen in der Wirkstoffforschung eingesetzt werden. Im CARE sollen unter anderem Therapien gegen Parkinson und Alzheimer erforscht werden.

„Bayern wird durch CARE zu einem herausragenden Zentrum der weltweiten Stammzellforschung“, sagte die bayerische Wirtschaftsministerin Ilse Aigner. Durch gemeinsame Forschung soll die weitere Ansiedlung von Pharma- und Biotechnologie-Firmen befördert werden. Prof. Horst Domdey, der Sprecher des Bayerischen Biotechnologie Clusters, sieht in Bayern optimale Voraussetzungen. „Die wissenschaftliche Exzellenz vor Ort und die Vielzahl von innovativen Biotechnologieunternehmen ermöglichen vielfältige Synergien“, kommentierte er. Zu einem möglichen Standort des Zentrums wollte sich das Bayerische Wirtschaftsministerium noch nicht äußern.