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Synbio: 11,5 Mio. Euro für TU München und synthetische Biotechnologie von der Siemens-Stiftung

Anfang Mai wurde der Stiftungsvertrag zwischen Technischer Universität München und Werner Siemens-Stiftung unterzeichnet. Insgesamt 11,5 Mio. Euro stellt die Stiftung bereit, um die synthetische Biologie an der TUM School of Bioengineering (MSB) zu verankern. Geplant ist, die Mittel für die Ertüchtigung der Laboratorien in Garching, für die Ausstattung einer Professur für industrielle Bioktalyse und für ein assoziiertes Schüler-/Lehrerlabor zur Gewinnung besonders begabter Studierender zu verwenden.

„Mit dem neuen Zentrum für Synthetische Biotechnologie stärken und bündeln wir unsere Kompetenzen in der Katalyseforschung, in der Weißen Biotechnologie und in der Bioinformatik zu einem bisher konkurrenzlosen neuen Forschungszweig“ sagte TUM-Präsident Wolfgang Herrmann (Foto, li.).

Die wissenschaftlichen Vorleistungen hat ein Forscherteam um den Chemiker Thomas Brück erbracht, der nach einer Industrielaufbahn auf die neugeschaffene Professur für industrielle Biokatalyse an die TUM berufen wurde. Anknüpfungspunkte gibt es zu anderen Einrichtungen vor Ort, etwa dem Algenlabor auf dem Ludwig Bölkow-Campus in Ottobrunn bei München: Es dient der technischen Kultivierung von Algen als neuartiger umweltfreundlicher Rohstoffbasis für Flugzeugtreibstoffe und Industriechemikalien. „Wir träumen von biologischen Systemen, die aus Licht und Kohlendioxid beispielsweise Insulin produzieren,“ erläutert Brück. „Hierfür müssen wir eine photosynthetische Einheit als Energielieferant mit einem Insulin-produzierenden System verkoppeln. Die bisherigen Forschungsergebnisse zeigen, dass diese Strategie erfolgsversprechend ist.“

Mit den fortgeschrittenen Methoden der Bioinformatik gelänge es immer besser, biologische Vorgänge zu simulieren und Vorhersagen zu treffen. Die Rückkopplung zwischen der computergestützten Simulation und experimenteller Datengewinnung beschleunige den Erkenntnisgewinn.

Text/Foto: transkript, Biocom, mit freundlicher Genehmigung,
Foto: Uli Benz, TUM; Montage: BIOCOM AG