Nachrichten

Aus der Forschung an der TUM

Einige aktuelle Nachrichten aus der Forschung an der Technischen Universität München (TUM) zeigen die ganze Bandbreite der Arbeitsgebiete in den Biowissenschaften - von Biophysik über Lebensmittelforschung bis hin zur Neurobiologie und Alzheimerforschung.

Erstmal ist es den Lebensmittelforschern gelungen, einen heilsamen Effekt, der lange schon im Joghurt vermutet wurde, aufzuklären: Einige Milchsäurebakterien können Entzündungen lindern und so Magen- und Darmbeschwerden vorbeugen. Warum das so ist, war bislang unbekannt. Wissenschaftler um Prof. Dirk Haller von der Technischen Universität München haben nun den biochemischen Mechanismus entschlüsselt, der hinter der Schutzwirkung der Bakterien steckt (Cell Host & Microbe). In Versuchen mit Mäusen konnten die Forscher zeigen, dass Lactocepin – ein von bestimmten Milchsäurebakterien produziertes Enzym – gezielt entzündungsfördernde Botenstoffe abbaut. Mit dem Wissen um die Wirkung der Mikroorganismen lassen sich neue therapeutische Ansätze für chronische Darmerkrankungen entwickeln, sind sich die Forscher sicher.

Näheres unter: http://portal.mytum.de/pressestelle/pressemitteilungen/NewsArticle_20120425_103359

Ein anderes Thema haben sich Biophysiker der Technischen Universität München (TUM) und der Ludwig Maximilians Universität München (LMU) vorgenommen, wie nämlich die Logistik in den Zellen gesteuert wird - und dabei eine wahre Warenautobahn gefunden. Kinesine übernehmen in unseren Zellen eine lebenswichtige Funktion: Die kleinen Laufmaschinen transportieren entlang langer Proteinfasern wichtige Substanzen und sorgen für eine effektive Infrastruktur.  haben nun herausgefunden, dass manche Transporter beim Laufen ähnlich wie Autos auf einer mehrspurigen Autobahn auch die Spur wechseln können. Über den molekularen Mechanismus dieses bislang nicht bekannten Phänomens berichten die Forscher in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins „Molecular Cell“.

Näheres unter: http://portal.mytum.de/pressestelle/pressemitteilungen/NewsArticle_20120426_090937

Und wenn auch der Zusammenhang weithergeholt scheinen mag, so zeigt auch das dritte aktuelle Beispiel auf, welche Bedeutung funktionierende Transportwege und wie eine "Verstopfung" ganz dramatische Auswirkungen nach sich ziehen kann - bei der Krankheit Alzheimer nämlich. Bei Studien an einem Mausmodell zur Alzheimer-Erkrankung entdeckten Neurowissenschaftler der Technischen Universität München einen Zusammenhang zwischen einem Anstieg von löslichem sowie von plaquebildendem Beta-Amyloid – einem an der Entstehung der Erkrankung beteiligten Markerprotein – und einer Reihe von Fehlfunktionen in unterschiedlichen Bereichen: auf der Ebene einzelner kortikaler Neuronen, bei neuronalen Verschaltungen, in der Wahrnehmung und auch im Verhalten. Diese Ergebnisse, die in der Zeitschrift Nature Communications veröffentlicht wurden, zeigen, dass die unterschiedlichen Veränderungen gleichzeitig auftreten und spezifisch für die einzelnen Phasen der Alzheimer-Erkrankung sind.

 Näheres hierzu : http://portal.mytum.de/pressestelle/pressemitteilungen/NewsArticle_20120420_102114