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Bayern fördert die Initiative "Post-COVID Kids Bavaria"

© Pixabay / Tumisu

Mit dem Projekt „Post-COVID Kids Bavaria“ sollen Spät- und Langzeitfolgen einer Corona-Erkrankung bei Kindern und Jugendlichen in einem bayernweiten Netzwerk besser erforscht werden. Außerdem streben die Partner des Projekts eine schnelle und kompetente Versorgung, bessere Diagnoseverfahren und spezielle Behandlungs- und Reha-Maßnahmen an. Das Projekt wird vom Bayerischen Gesundheitsministerium mit 1,7 Millionen Euro gefördert.

Auch Kinder und Jugendliche können an den Langzeitfolgen einer COVID-19 Erkrankung leiden. Die Symptome sind oftmals vielfältig. Während etwa 10 % der Erwachsenen am Post-COVID-Syndrom leiden, ist der Prozentsatz der betroffenen Kinder und Jugendlichen noch nicht klar.

Regensburg und München zentrale Kooperationspartner

„Post-COVID Kids Bavaria“ ist ein gemeinsames Projekt der Kinderuniversitätsklinik St. Hedwig der Barmherzigen Brüder Regensburg sowie des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin der München Klinik und des Klinikums rechts der Isar der Technischen Universität München (TUM).

„Auch wenn Kinder und Jugendliche, die an SARS-COV-2 erkrankt sind, seltener von schweren Verläufen und Langzeitfolgen betroffen sind, hat das Krankheitsbild häufig massive Auswirkungen auf den Alltag und die Lebensqualität. Das dürfen wir nicht unterschätzen“, sagte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek beim Besuch in der Kinderuniversitätsklinik St. Hedwig der Barmherzigen Brüder Regensburg Anfang Dezember.

Das Projekt „Post-COVID Kids Bavaria“ besteht aus zwei eigenständigen, aber synergistischen Projekten:

Unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Kabesch und Dr. Stephan Gerling
(Kinderuniversitätsklinik in der Klinik St. Hedwig der Barmherzigen Brüder Regensburg) wird von Regensburg aus eine Versorgungsnetzwerk für gestufte, flächendeckende Diagnostik und Therapie von Kindern und Jugendlichen mit Verdacht auf POST-COVID Symptomen koordiniert. Niedergelassene Kinder/ Jugend- und Allgemeinärzte arbeiten mit Spezialambulanzen an ausgewählten Kinderkliniken und Kinderpsychiatrischen Kliniken in ganz Bayern eng zusammen, um eine schnelle und lückenlose Versorgung anzubieten. Einige spezielle Untersuchungsverfahren (Immunologie, Augenheilkunde, Kinderpsychiatrie werden dazu zentral in Regensburg angeboten.

In einigen schweren Fällen von Post-COVID liegt das Vollbild eines postviralen chronischen Erschöpfungssyndroms (Chronisches Fatigue-Syndrom, CFS) vor. Diese Erkrankung ist durch extreme Abgeschlagenheit und eine sehr geringe Belastbarkeit gekennzeichnet. Im zweiten Teil des Modellprojekts, der von Prof. Dr. Uta Behrends an der Kinderklinik Schwabing der Technischen Universität München geleitet wird, steht daher eine hochspezialisierte und bundesweit anerkannte Spezialabteilung für CFS bereit.

In beiden Teilen des Modellprojekts werden auch spezielle Therapien für Kinder und Jugendliche zusammen mit Spezialistinnen und Spezialisten aus unterschiedlichen Bereichen entwickelt und fortlaufend verbessert. Das geht von der telemedizinischen Anleitung über Heim-Reha und Therapiemöglichkeiten in speziellen Einrichtungen wie die Rehaklinik für Kinder und Jugendliche in Berchtesgaden (CJD) und das Zentrum für Schmerztherapie junger Menschen in Garmisch-Partenkirchen.