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Biotechnologie „Made in Regensburg": Zwei BioPark-Innovationspreise an herausragende Forschung vergeben

BioPark GF Dr. Thomas Diefenthal (rechts) mit den Preisträgern des BioPark Innovationspreises 2024 Frau Sandra Friedrich und Herr Dr. Moritz Burger (jeweils links). © BioPark Regensburg GmbH

Die BioPark Regensburg GmbH, ein Unternehmen der Stadt Regensburg, und die dort ansässige Patentanwaltskanzlei Dehmel & Bettenhausen haben zwei mit 1.500 Euro dotierte Innovationspreise an herausragende Arbeiten aus der Forschung vergeben. 

Die Jury um BioPark-Geschäftsführer Dr. Thomas Diefenthal, Patentanwalt Dr. Berthold Bettenhausen, Prof. Dr. Bernhard Weber von der Universität Regensburg und Prof. Dr. Klaudia Winkler von der OTH Regensburg vergaben die BioPark Innovationspreise an zwei Preisträger aus den zahlreichen Bewerbungen, die dieses Jahr wieder mit hoher Qualität hervortraten. Ausschlaggebend waren die Kriterien Innovationskraft sowie Anwendungs- und Gründungspotential der Arbeiten.

Einen BioPark Innovationspreis 2024 erhielt Frau Sandra Friedrich für ihre Forschungsarbeit zur Entwicklung eines neuartigen Schelltestes für die insektizide Wirkung von Wirkstoffkandidaten in Pflanzenschutzmitteln im Zuge ihrer Masterarbeit am Institut für Analytische Chemie, Chemo- und Biosensorik der Universität.

Der Test kann bei der Neuentwicklung von Pestiziden genutzt werden, um diejenigen Wirkstoffkandidaten bereits in frühen Entwicklungsphasen zu identifizieren, welche einen schädlichen Einfluss auf Insekten haben. Der neue Assay basiert darauf Insektenzellen als holistische Sensoren zu verwenden und den Einfluss von Pestiziden auf die Vitalität dieser Zellen mit Hilfe eines mikroelektronischen Verfahrens in Echtzeit und mit hohem Durchsatz in Multiwellplatten auszulesen.

In Kooperation mit der vor Ort ansässigen Fraunhofer Arbeitsgruppe für Elektronische Mikrosysteme und Festkörper-Technologien (EMFT) bei Prof. Dr. Joachim Wegner wird das Verfahren zurzeit weiter automatisiert.

Einen weiteren BioPark Innovationspreis 2024 erhielt Dr. Moritz Burger für die Entwicklung eines innovativen Implantats und Implantationssystems zur minimalinvasiven Behandlung von isolierten Orbitalbodenfrakturen. Diese Frakturen des Augenhöhlenbodens, häufig durch Unfälle und Stürze verursacht, werden aktuell über einen komplikationsbehafteten Unterlidzugang behandelt.

Dr. Burger entwickelte das Implantat mitsamt Implantationssystem für ein neuartiges, minimalinvasives Behandlungsverfahren dieser Frakturen am Regensburg Center of Biomedical Engineering (RCBE), einer fakultäts- und hochschulübergreifenden Forschungseinrichtung der Ostbayerischen Technischen Hochschule (OTH) Regensburg und der Universität Regensburg mit dem Universitätsklinikum.

Im Labor für Medizinprodukte bei Prof. Dr. Thomas Schratzenstaller entwickelte Dr. Burger das Implantat unter Verwendung von klinischer CT-Daten, um die Anatomie sowie den neuartigen Zugangsweg im Design detailgetreu abbilden zu können.

Die Fertigbarkeit des Implantats konnte mittels Laserfeinschneiden und des Implantationssystems mittels Spritzgusses erfolgreich nachgewiesen werden. Hierbei unterstützte der industrielle Forschungspartner Gerresheimer Regensburg GmbH. Das neuartige Implantationssystem über den Nasengang in die Kieferhöhle ermöglicht ein minimalinvasives Einbringen und Setzen des Implantats, was die Patientenversorgung wesentlich verbessert.