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Carsten Marr vom Helmholtz Munich erhält Eugen-Münch-Preis

Carsten Marr vom Helmholtz München erhält Eugen-Münch-Preis 2024. © Helmholtz München

Die Jury des Eugen-Münch-Preises für innovative Medizin hat die Preisträger für das Jahr 2024 bekannt gegeben. In der Kategorie „Wissenschaft und praktische Anwendung“ wurde Dr. Carsten Marr vom Helmholtz Munich für seine bahnbrechende Forschung zur KI-gestützten Diagnostik von Blutkrankheiten ausgezeichnet. Die Auszeichnung ist mit 20.000 Euro dotiert.

Carsten Marr ist führend in der Entwicklung von KI-Modellen für die automatisierte Diagnose von schweren Blutkrankheiten. Er hat erfolgreich ein KI-Modell entwickelt, das nicht nur gesunde Zellen von solchen unterscheidet, die von akuter myeloischer Leukämie (AML) betroffen sind, sondern auch genetische Subtypen der Krankheit identifiziert. Dieser Durchbruch wurde durch das Training eines hochmodernen tiefen neuronalen Netzes unter Verwendung von Multiinstanz-Lernen und erklärbaren KI-Techniken ermöglicht.

Derzeit beruht die Leukämiediagnostik auf arbeitsintensiven Methoden, bei denen Hunderte von Blutzellen unter dem Mikroskop von Zytologen analysiert werden. Eine genaue Krebsklassifizierung ist für Behandlungsentscheidungen von entscheidender Bedeutung, und dabei kommt es oft auf Schnelligkeit an. Marrs KI-Modell hat das Potenzial, die Arbeitsbelastung der Laborexperten erheblich zu verringern und gleichzeitig die Robustheit, Geschwindigkeit und Konsistenz der Diagnose zu verbessern.

Darüber hinaus haben Marr und sein Team Einzelzelldaten genutzt, um neue Zellproteine zu identifizieren, die als therapeutische Ziele dienen könnten. Dies öffnet die Tür für die Entwicklung innovativer Behandlungen in der Zukunft.