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Ethris forscht mit frischen USD 26,3 Mio weiter an mRNA-Therapeutika - auch gegen SARS-CoV-2

RNA Therapeutika

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Das Planegger Biotechnologieunternehmen Ethris hat in einer von Laureus Capital geführten Serie-B-Finanzierungsrunde 26,3 Millionen US-Dollar (23,3 Millionen Euro) eingeworben. Mit dem Geld will Ethris seine mRNA-Therapeutika sowie die firmeneigene Plattform weiterentwickeln und die Produktionskapazitäten des Unternehmens ausbauen.

Ethris forscht seit über 10 Jahren auf dem Gebiet der mRNA als Therapeutika und nutzt seine firmeneigenen und Technologieplattformen, um Therapien für verschiedene Atemwegserkrankungen mit hohem ungedecktem medizinischem Bedarf zu entwickeln.

Mit dem Erlös der aktuellen Finanzierung sollen nun unter anderem die beiden führenden Programme des Unternehmens in klinischen Studien untersucht werden:

ETH47 gegen Influenza und SARS-CoV-2

Der ETH47-Therapiekandidat des Unternehmens enthält den mRNA-Bauplan für das Typ III Interferon IFN-λ, das als Nasenspray direkt in die Atemwege verabreicht werden kann. Es aktiviert lokal das angeborene Immunsystem an der Viruseintrittspforte und wirkt breit gegen Atemwegsviren. Jüngste präklinische Ergebnisse zeigten eine Verringerung der Viruslast und eine Verlängerung der Überlebenszeit in In-vivo-Modellen für Influenza und SARS-CoV-2.

Für die Entwicklung des Immunmodulators ETH47 hatte Ethris bereits 2021 eine Förderung durch die bayerische Staatsregierung im Rahmen der BayTherapie 2020 zur Förderung der Therapeutikaentwicklung gegen SARS-CoV-2 erhalten.

Im Herbst 2021 wurde Ethris - neben Formycon und Pieris - außerdem mit dem "Pharma Trend – Image & Innovation Award" für das „Das innovativste Produkt“ in der Kategorie Sprunginnovationen ausgezeichnet.

Proteinersatztherapie für primäre ziliare Dyskinesie (PCD)

Bei ETH42 handelt es sich um eine Proteinersatztherapie für primäre ziliare Dyskinesie (PCD). PCD ist eine seltene angeborene Krankheit, die auf strukturelle Defekte oder das Fehlen der Zilien, die unsere Atemwege auskleiden, zurückzuführen ist. In Deutschland leiden etwa 4000 Patienten daran. Durch die mangelnde Beweglichkeit der Flimmerhärchen können die Atemwege nicht mehr ausreichend gereinigt werden, was oft zu dauerhaften Lungenschäden führen kann.

"Der Abschluss dieser Serie-B-Finanzierung stellt einen wichtigen Meilenstein für Ethris dar und bestätigt das Potenzial unserer proprietären mRNA- und LNP-Transportplattformen sowie des Expertenteams, das wir aufgebaut haben", sagte Dr. Carsten Rudolph, CEO von Ethris. "Das von Laureus bereitgestellte Kapital ermöglicht es uns, unsere vielversprechenden therapeutischen Programme schneller in die Klinik zu bringen und die enormen Chancen zu nutzen, die unsere Technologieplattformen bieten, um Patienten weltweit lebensverändernde Medikamente zur Verfügung zu stellen.

Neben frischem Kapital bringt die Finanzierung auch eine personelle Erweiterung mit sich: So wird Dr. Christian Wawrzinek, Gründer von Laureus Capital aus Hamburg, als Managing Director und Chief Corporate Strategy Officer das Management-Team ergänzen. Er soll Ethris bei einer Reihe von Aktivitäten unterstützen, darunter Unternehmensstrategie, operative Planung und langfristige Wachstumsmöglichkeiten. Laut Wawrzinek befinde sich Ethris in einer starken Position, um "Gamechanger"-Therapeutika für große Gruppen betroffener Patienten weltweit bereitzustellen. Er freue sich zudem sehr, "Ethris auf diesem Weg zu begleiten, seine Programme in die Klinik zu bringen und letztlich das Leben der Betroffenen zu verbessern, und ich freue mich darauf, das Führungsteam bei der Umsetzung seiner Strategien zu unterstützen."

Mehr zum Thema RNA-Therapeutika:

Am 9. Feburar 2022 werden Dr. Carsten Rudolph, CEO, Ethris GmbH, und Dr. Michael Hannus, Founder & Managing Director, siTOOLs Biotech GmbH im BioM Lunchtalk einen Überblick über nukleinsäurebasierte Therapieansätze geben.

Kostenlose Anmeldung unter: Virtuelle BioM Lunchtalk-Reihe – Folge 4: Nukleinsäurebasierte Therapieansätze im Cluster Biotechnologie Bayern