Nachrichten

Europäische Partnerschaft für Herz-Kreislauf-Forschung vergibt fünf Millionen Euro für Projekte mit Beteiligungen von Münchener TU- und LMU-Forschenden

© British Heart Foundation / Deutsche Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung / Dutch Heart Foundation

2 Teams mit beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Technischen Universität und der Ludwig-Maximilians-Universität München erhalten von einer europäischen Partnerschaft für Herz-Kreislauf-Forschung eine Förderung in Millionenhöhe. Die British Heart Foundation (BHF), das Deutsche Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) und die Dutch Heart Foundation (DHF) stellen den internationalen Forschungsteams 5,3 Millionen Euro für die nächsten vier Jahre zur Verfügung. Insgesamt 4 geförderte Projektteams wollen neue Wege finden, um Herz-Kreislauf-Erkrankungen besser zu erkennen und zu behandeln.

Bereits zum vierten Mal arbeiten die europäischen Organisationen zusammen und bündeln ihre Kräfte: Teams mit Wissenschaftlern aus den drei Ländern erforschen in vier Projekten Herzinsuffizienz, Atherosklerose, Herzversagen bei Lungenhochdruck und analysieren Tausende Proteine, um die Wahrscheinlichkeit eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls vorherzusagen. Die jetzige Förderrunde richtete sich speziell an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im mittleren Karrierestadium.

Prof. Lars Maegdefessel von der Technische Universität München erhält zusammen mit Dr. Jason Tarkin von der Universität Cambridge, UK und Professor Marit Westerterp vom Universitätsklinikum Groningen, Niederlande die Förderung für das Projekt „PLAK-TALK – Verständnis der Zell-Zell-Kommunikation, um Herzinfarkt- und Schlaganfall-verursachende Arterienverstopfungen zu verhindern“. Bestimmte Zellen des Immunsystems verursachen Entzündungen und erhöhen damit das Risiko Die Bildung von sogenannten Plaques, Fettablagerungen in den Arterien, die reißen können und ein Gerinnsel verursachen, das den Blutfluss zum Herzen oder zum Gehirn blockiert. Das PLAK-TALK-Team wird untersuchen, wie T-Zellen mit anderen Zellen in den schützenden "Kappen", die die Fettplaques bedecken, kommunizieren. Ziel ist es, die Stabilität der Kappen zu regulieren. Die Erkenntnisse könnten dazu beitragen, neue Behandlungen zu entwickeln, die dafür sorgen, dass Plaques nicht aufbrechen und abreißen. So könnten Herzinfarkte und Schlaganfälle verhindert werden.

Ebenfalls gefördert wird das Projekt MegaCardiocyte – Kartierung einer Blut-Knochenmark-Herz-Achse, um neue Angriffspunkte für Medikamente gegen Herzversagen zu identifizieren. Dr. Tobias Petzold von der Ludwig-Maximilians-Universität München und Prof. Steffen Massberg vom Klinikum der Universität München wird zusammen mit Dr. Mairi Brittan von der Universität Edinburgh, UK, und Dr. Judith Cosemans von der CARIM Universität Maastricht, Niederlande, den Zusammenhang zwischen der Funktion kleiner Blutgefäße und einer speziellen Art von Herzinsuffizienz untersuchen. Es wird vermutet, dass die Herzinsuffizienz durch die abnormale Funktion dieser Blutgefäße verursacht wird und dafür sorgt, dass sich die Herzkammern zwischen den Schlägen nicht richtig entspannen können. Das MegaCardiozyten-Konsortium vermutet, dass eine Fehlfunktion der Blutplättchen zusammen mit einer Überaktivierung von Immunzellen im Blut die normale Funktion der kleinen Blutgefäße im Herzen beeinträchtigt. Die Arbeit könnte helfen, Blutplättchen gezielt zu behandeln, um Herzversagen vorzubeugen oder zu therapieren.

Zwei weiteren Projekte „PROMETHEUS“ und „Prot4CVD“ erhalten Förderung

Im Projekt „Prometheus“ untersuchen WissenschaftlerInnen aus Deutschland, Holland und dem Vereinigtem Königreich genetische Hinweise, die begründen könnten, warum manche Herzen nicht in der Lage sind, sich an einen gefährlich hohen Blutdruck in der Lunge anzupassen.

Das deutsch-englische Team von Projekt „Prot4CVD“ analysiert Proteine zusammen mit genetischen und klinischen Daten, um die Risikovorhersage und Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verbessern.

Das DZHK ist in allen ausgewählten Projekten mit Forschenden beteiligt.

Die gemeinsame Förderung soll es den internationalen Teams ermöglichen, dringende Fragen der Herz-Kreislauf-Medizin zu lösen und den einzelnen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern dabei helfen, sich eine international führende Position auf ihrem Fachgebiet zu erarbeiten.