Nachrichten

Forschungen zu Therapeutika gegen COVID-19: Ilse Aigner besucht Pieris

Bernhard Seidenath, gesundheitspolitischer Sprecher der CSU-Fraktion, Dr. Goran Martić, Alliance Management / Grant Management / Kooperationen, Dr. Marina Pavlidou, Projektleiterin, Dr. Hitto Kaufmann, CSO / Leiter des Forschungs- und Entwicklungsstandortes, Tobias Reiß, parlamentarischer Geschäftsführer der CSU-Landtagsfraktion, Bürgermeister Josef Niedermair und Landtagspräsidentin Ilse Aigner. (v.l.n.r.) © CSU Fraktion

Landtagspräsidentin Ilse Aigner besuchte mit weiteren Politikvertretern das Biotech-Unternehmen Pieris Pharmaceuticals in Hallbergmoos, um sich ein Bild vom Fortschritt der Forschungen zu machen. Pieris entwickelt unter anderem ein Therapeutikum gegen COVID-19 mit Fördergeldern des Freistaates.

Im Juli 2021 ging der erste Förderbescheid im Rahmen der 50 Millionen Euro starken Bayerischen Therapiestrategie an die Pieris Pharmaceuticals GmbH aus Hallbergmoos bei München. Mit den 14,2 Millionen Euro will Pieris die klinische Entwicklung seines Produktkandidaten beschleunigen. Mit der Ende 2020 beschlossenen Bayerischen Therapiestrategie sollen erfolgversprechende bayerische Therapieansätze gegen COVID 19 vom Freistaat unterstützt und zur Zulassungsreife gebracht werden.

Gemeinsam mit Landtagspräsidentin Ilse Aigner ließen sich nun Bernhard Seidenath, Vorsitzender des Gesundheitsausschusses, und Tobias Reiß, parlamentarischer Geschäftsführer der CSU-Fraktion, vom Status Quo der Forschung zum Wirkstoffkandidat PRS-220 von Pieris informieren.

Therapieansatz gegen fibrotischen Lungenschädigungen nach COVID-19 Erkrankung

Bei PRS-220 handelt es sich um ein inhalierbares Therapeutikum zur Behandlung von SARS-CoV-2 induzierter Schädigungen der Lunge. Es soll auf seine Wirksamkeit bei der Behandlung von fibrotischen Lungenschädigungen als Spätfolgen einer COVID-19 Erkrankung geprüft werden. Denn bei mehr als einem Drittel der Patienten, die aufgrund eines schweren Verlaufs der akuten COVID-19 Erkrankung im Krankenhaus stationär behandelt werden mussten, wurden fibrotische Veränderungen der Lunge festgestellt.

Dies macht den Anticalin®-basierten Wirkstoff PRS-220 zu einem potentiellen Kandidaten für die Behandlung der Lungenfibrose in Folge einer SARS-CoV-2-Infektion, einer Indikation, für die es momentan keine zugelassenen Therapien gibt.

Ilse Aigner erklärte bei ihrem Besuch: „Unsere Mittel gegen die Pandemie müssen breit aufgestellt sein, damit das Virus seinen Schrecken gänzlich verliert. Die erste Stufe bildet die Impfung. Wenn dennoch eine Infektion erfolgt, müssen die nächsten Maßnahmen bereitstehen. Wir brauchen wirksame Medikamente, die Symptome lindern und Spätfolgen verhindern. Die bayerische Therapiestrategie setzt genau hier an und unterstützt Biotech-Unternehmen bei der Entwicklungsarbeit – damit wir schnell und effizient das Virus und seine Folgen in den Griff bekommen können.“

Stephen S. Yoder, Präsident und Vorstandsvorsitzender von Pieris ergänzte: "PRS-220 ist unser am weitesten fortgeschrittene, ausschließlich firmeneigene Entwicklungsprogramm für ein inhalierbares Produkt zur Behandlung von Lungenerkrankungen. Die Unterstützung der bayerischen Regierung für die Entwicklung von PRS-220 ermöglicht es uns, die Kandidatenentwicklung signifikant zu beschleunigen und die klinische Untersuchung über das Krankheitsbild einer idiopathischen Lungenfibrose hinaus auszuweiten. Wir arbeiten weiterhin aktiv daran, die klinische Entwicklung bereits in diesem Jahr zu beginnen und können dadurch einen direkten Beitrag zur Bekämpfung der globalen medizinischen Folgen der COVID-Pandemie leisten“.

Pieris ging 2001 aus einer Ausgründung der TU München hervor und entwickelt auf Basis seiner proprietären Anticalin®-Technologieplattform neuartige Biotherapeutika für die Behandlung von Krebs und Erkrankungen der Lunge, wie beispielsweise der idiopathischen Lungenfibrose.

BioM unterstützt die Therapiestrategie

In Bayern engagieren sich seit Ausbruch der Pandemie zahlreiche Firmen in der Corona-Forschung – neben der Entwicklung von Diagnostika und Impfstoffkandidaten auch in der Medikamentenentwicklung. BioM hatte sich bereits seit Beginn der Coronavirus-Pandemie auch für eine stärkere finanzielle Förderung von Therapeutika gegen COVID-19 durch die Politik eingesetzt.
BioMs Bestrebungen und Forderungen, eine Fördermaßnahme hierzu auf den Weg zu bringen war letztlich mit dem Start des bayerischen Förderpakets „BayTherapie2020“ erfolgreich.