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Forschungsnachwuchs im Freistaat: Bayern mit 16 ERC Starting Grants in Deutschland Spitze

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Bayerns Forschungsnachwuchs ist in Deutschland Spitze: 16 der 81 ERC Starting Grants 2022 für Deutschland gehen an Forschungsnachwuchs in Erlangen, München und Regensburg. Wissenschaftsminister Blume: „Große Wissenschaftskarrieren beginnen in Bayern!“ 9 ERC Starting Grants gehen an Forschende, die Themen in den Life Sciences bearbeiten.

Mit Projekten von der Energieforschung bis zum Kampf gegen Krebs haben insgesamt 16 Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), der Ludwig-Maximilians-Universität München (2), der Technischen Universität München einschließlich des Klinikums Rechts der Isar (12) sowie der Universität Regensburg die begehrten ERC Starting Grants 2022 des Europäischen Forschungsrats (European Research Council, ERC) eingeworben.

Insgesamt 408 Forschende haben in diesem Jahr die Starting Grants des Europäischen Forschungsrats (ERC) erhalten. Die Fördermittel belaufen sich auf insgesamt 636 Mio. EUR und sind Teil des Programms "Horizont Europa". Sie sollen exzellente jüngere Wissenschaftler, die nach ihrer Promotion über 2 bis 7 Jahre Erfahrung verfügen, dabei unterstützen, ihre eigenen Projekte zu starten, Teams zu bilden und vielversprechende Ideen zu verfolgen.

ERC Starting Grants für Life Science-Projekte
9 der 16 ERC Starting grants 2022 gingen an Themen im Bereich Life Sciences. An der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) forscht Matthias Braun an “Health Simulations: Ethical and Societal Challenges of Digital Twins”. Sarah Kim-Hellmuth von der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) möchte die Kontextspezifität der genetischen Immunregulation in plasmazytoiden dendritischen Zellen entschlüsseln. An der Überwindung der Resistenz gegen Immuntherapie durch Immunstimulierende, vom Tumor stammende extrazelluläre Vesikel als multifunktionale Antikrebsmittel forscht Simon Heidegger am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München. Terrance John Hadlington, auch TU München, arbeitet an dem Projekt: "The Single-Centre Ambiphile ligand Concept: Cooperative Systems for Waste-free Catalysis." Kollegin Julija Zavadlav forscht an Peptid-basiertes Design für supramolekulare Zusammenschlüsse mittels mehrskaligem, maschinellem Lernen als Modellierungsansatz, während Mathias Wilhelm Isoform-Fingerabdrücke entwickelt, um die molekulare Vielfalt des Lebens zu entdecken.

Im Projekt SYNSEMBL will Henrike Niederholtmeyer Pionierarbeit bei der Synthese, der Charakterisierung und der Erforschung der Wirkung von biomolekularen Kondensaten leisten sowie den Weg für ihre Anwendung bereiten. Das Team um Thorsten Kessler will die molekularen Mechanismen in der extrazelluläre Matrix, dem Gerüst, in dem Zellen angeordnet sind, noch genauer analysieren und Ansatzpunkte für neue Medikamente gegen Herz- und Gefäßerkrankungen identifizieren. Im Projekt MitoPIP erforschen Angelika Harbauer und ihr Team künftig die Funktionsweise der Mitochondrien in Nervenzellen, genauer: die Mechanismen und Signalwege rund um das Protein Synaptojanin untersuchen, um Vorgänge einer Krankheitsentstehung und die Wirkungsweise von Medikamenten besser zu verstehen.

Weitere geförderte Projekte aus Bayern

Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU)

  • STURKENBOOM, Ilse: Decorated Paper in the Early-Modern Islamicate World: Aesthetics, Techniques and Meaning in Global Contexts

Technische Universität München (TUM)

  • PUTZ, Andreas: Recurring Elements of Modern Facades (1960–1990). Foundations for the Conservation of High-Tech Modernism
  • SEIBOLD, Sebastian: Consequences of global biodiversity loss and climate change for decomposer communities and implications for forest carbon fluxes
  • WUEPPER, David: A Global Evaluation of Public Policies to Mitigate and Reverse Land Degradation
  • BHATOTIA, Pramod: A Decentralized Operating System
  • EICHHORN, Johanna: Understanding Dynamic Processes at Nanoscale Working Interfaces for Solar Energy Conversion

Universität Regensburg

  • BARHAM, Joshua: Hybrid Electrochemically-paired Light Irradiated Organic Synthesis

Wissenschaftsminister Markus Blume gratulierte: „Große Wissenschaftskarrieren beginnen in Bayern: 13 ERC Starting Grants sind bundesweite Spitze! Unsere exzellenten Hochschulen bilden hochkarätige Talente aus, die zukunftsweisende Forschung leisten: Sei es im Bereich von Schnittstellen zur Umwandlung von Solarenergie, an Modellierungsansätzen für maschinelles Lernen oder als Beitrag zur Forschung im Kampf gegen Krebs. Herzlichen Glückwunsch an alle Ausgezeichneten und die erfolgreichen Universitäten!“

Über die ERC Starting Grants
Bei den ERC Starting Grants handelt es sich um eine renommierte Förderung für herausragende Forschungsprojekte in Höhe von bis zu 1,5 Millionen Euro. Sie wird jährlich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vergeben, die noch am Anfang ihrer Karriere stehen. Das Geld dient unter anderem zum Aufbau einer akademischen Arbeitsgruppe für das jeweils prämierte Forschungsprojekt. Von den insgesamt 408 diesjährigen Gewinnerprojekten aus den teilnahmeberechtigten Ländern werden 81 von Forscherinnen und Forschern in Deutschland betreut.