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Grundsteinlegung in Penzberg: Roche baut neues Labor für moderne Sequenzierungstechnologie zur Erforschung komplexer Krankheiten

Grundsteinlegung: (v.l.n.r.) Marco Cairoli (Leiter Diagnostik-Produktion Penzberg), Andrea Jochner-Weiß (Landrätin Weilheim-Schongau), Paul Wiggermann (Standortleiter Roche in Penzberg), Jutta Pribil (Bauprojektleiterin SBX-Laborgebäude) © Roche

Mit einer feierlichen Grundsteinlegung hat Roche den offiziellen Startschuss für ein neues Laborgebäude am Standort Penzberg gegeben. Der Neubau ist Teil einer strategischen Investition in Höhe von rund 40 Millionen Euro und soll künftig zur Produktion von Reagenzien für die neue „Sequenzierung durch Expansion“ (SBX)-Technologie dienen. Diese Technologie gehört zur nächsten Generation der DNA-Sequenzierung und wird insbesondere bei der Erforschung komplexer Erkrankungen wie Krebs, Immun- und neurodegenerativer Erkrankungen eingesetzt.

„Die Investition von über 40 Millionen Euro in diese neue Technologie unterstreicht die Rolle von Penzberg als Innovationsstandort für Forschung und Produktion innerhalb des Roche Konzerns“, erklärte Paul Wiggermann, Standortleiter von Roche in Penzberg. Die SBX-Technologie ermögliche eine schnelle und hochpräzise Analyse genetischer Informationen und eröffne neue Möglichkeiten für die molekulare Diagnostik.

Regionaler Produktionsstandort mit hoher Spezialisierung

Der Produktionsstandort Penzberg verfügt über mehr als 50 Jahre Erfahrung, insbesondere in der organischen Chemie. Diese Expertise war ein wesentlicher Faktor für die Entscheidung, die SBX-Produktion in der Region anzusiedeln. „Unsere Mitarbeitenden verfügen über eine einzigartige Expertise in der Produktion, die für die komplexen Einsatzstoffe der zukunftsweisenden SBX-Technologie unerlässlich ist“, betonte Marco Cairoli, Leiter der Diagnostik-Produktion am Standort.

Im neuen Laborgebäude sollen künftig rund 20 verschiedene diagnostische Einsatzstoffe hergestellt werden – darunter zwölf Hauptprodukte. Vier separat angelegte Labore, orientiert an den vier DNA-Basen, ermöglichen eine räumliche Trennung der Produktionslinien. Diese Struktur soll Kreuzkontaminationen vermeiden und die Qualität der Produkte sichern.

SBX als Weiterentwicklung der NGS-Technologie

Die „Sequenzierung durch Expansion“ (SBX) ist eine Weiterentwicklung der sogenannten Next-Generation-Sequencing (NGS)-Technologien. Sie ermöglicht eine flexible, skalierbare und hochauflösende Analyse genetischer Informationen. Entwickelt wurde SBX, um den steigenden Anforderungen an Geschwindigkeit, Genauigkeit und Datenvolumen in der medizinischen Forschung und Diagnostik gerecht zu werden.

Nach Unternehmensangaben ermöglicht die neue SBX-Technologie das Sequenzieren von bis zu 100 Millionen DNA-Basen pro Sekunde und kann so entscheidend dazu beitragen, personalisierte Diagnostik schneller und zielgerichteter umzusetzen.

Mit der neuen Produktionsstätte in Penzberg will Roche diese Technologie künftig in größerem Umfang verfügbarmachen. Die ersten Reagenzien aus dem neuen Labor sollen ab der zweiten Jahreshälfte 2026 bereitstehen.

Bauweise nach modernen Standards

Der zweigeschossige Neubau in modularer Stahlbauweise umfasst 833 Quadratmeter Laborfläche im Erdgeschoss sowie 630 Quadratmeter Technikfläche im Obergeschoss. Die Fertigstellung ist für Sommer 2026 vorgesehen. Beim Bau setzt Roche auf nachhaltige Materialien, eine energieeffiziente Dämmung sowie auf die Installation einer Photovoltaikanlage.

Regionale Bedeutung betont

Auch Vertreterinnen und Vertreter der Kommunalpolitik waren bei der Grundsteinlegung anwesend. Andrea Jochner-Weiß, Landrätin des Landkreises Weilheim-Schongau, erklärte: „Mit dieser Investition stärkt Roche nicht nur den Standort Penzberg, sondern auch die gesamte Region in ihrer Rolle als Zentrum für medizinische Spitzenforschung.“