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Herzinfarkt mit 35? Holetschek fördert Studie zur Früherkennung

Vroni-Studie "Herzinfarkt mit 35? Ohne mich!"

Bayerns Gesundheitsminister Holetschek setzt sich für die Früherkennung der angeborenen Cholesterinstoffwechselstörung Familiäre Hypercholesterinämie (FH) bei Kindern ein. Das Bayerische Gesundheitsministerium fördert mit mehr als 3,5 Millionen Euro die Vroni-Studie "Herzinfarkt mit 35? Ohne mich!", in deren Rahmen bereits 3.500 Kinder untersucht wurden.

Klaus Holetschek ruft mit Blick auf die angeborene Cholesterinstoffwechselstörung, die Familiäre Hypercholesterinämie (FH), zur Vorsorgeuntersuchung bei Schulkindern auf. Unerkannt und unbehandelt kann diese Erkrankung schon im jungen Erwachsenenalter zu Gefäßverschlüssen, Herzinfarkten und Schlaganfällen führen.

Herzinfarkt verhindern

Die Familiäre Hypercholesterinämie ist die häufigste angeborene monogenetische Stoffwechselstörung. Experten schätzen, dass in Bayern etwa 50.000 Menschen betroffen sind. Die Erkrankung wird meistens erst im Erwachsenenalter bei einem Herzinfarkt oder einer anderen schweren Herz-Kreislauf-Erkrankung diagnostiziert, wenn sich bereits zu viel Cholesterin an den Wänden der Blutgefäße abgelagert hat. Bei frühzeitiger Diagnose können dagegen cholesterinsenkende Medikamente sowie eine Anpassung der Lebensweise die Cholesterinablagerung an den Gefäßen verhindern und so schwere Folgeerkrankungen abwenden.

Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek betont: „Die frühzeitige Diagnose und Behandlung der Familiären Hypercholesterinämie kann das Risiko für einen Herzinfarkt oder eine andere schwere Herz-Kreislauf-Erkrankung wesentlich verringern. Wir fördern deshalb die Vroni-Studie des Deutschen Herzzentrums München mit mehr als 3,5 Millionen Euro. Sie soll zur Früherkennung der Familiären Hypercholesterinämie beitragen und gehört zu unserem Leuchtturmprojekt DigiMed Bayern.“

Kostenlose Untersuchung auf Cholesterinwerte kann Leben retten

Bei der DigiMed Bayern Vroni-Studie (www.myvroni.de) mit dem Motto „Herzinfarkt mit 35? Ohne mich!“ sind bayernweit bis zu 60.000 Kinder im Alter von 5 bis 14 Jahren eingeladen, im Rahmen eines regulären Besuchs beim Kinder- und Jugendarzt ihren Cholesterinwert durch Entnahme einiger Blutstropfen aus der Fingerkuppe untersuchen zu lassen. Aus derselben Blutprobe kann seit März 2021 zusätzlich auch ein kostenloser Test auf Coronavirus-Antikörper vorgenommen werden.

Bei erhöhtem Wert LDL-Wert wird eine molekulargenetische Untersuchung durchgeführt, um bekannte Mutationen sowie bisher ungekannte Faktoren zu identifizieren. Für alle Kinder mit Hypercholesterinämie erfolgt durch Kinderärzte und -kardiologen ein Therapieangebot, unterstützt durch ein eigenes individualisiertes Schulungsprogramm. Das vererbende Elternteil sowie weitere verwandte FH-Träger können durch ein „Kaskadenscreening“ erfasst und behandelt werden. Neben direkten Gesundheitseffekten für die Betroffenen zielt die Vroni-Studie deutlich auf eine FH-Früherkennung in der deutschen Regelversorgung.

Holetschek ergänzt: „Die Vroni-Studie soll in ganz Bayern Schulkinder auf außergewöhnliche Cholesterin-Werte testen. Aktuell unterstützen mehr als 300 Kinder- und Jugendärzte das Früherkennungsproramm. Seit Studienstart Ende 2020 wurden über 3.500 Kinder untersucht.“

Mittels genetischer Analyse konnten unter den ersten 100 Verdachtsfällen bereits 12 Kinder mit der Erberkrankung identifiziert werden.

Weitere Informationen zur Vroni-Studie des Deutschen Herzzentrums München finden sich unter folgendem Link: www.myvroni.de. Einzelheiten zu DigiMed Bayern sind unter www.digimed-bayern.de veröffentlicht.