Ihre Forschung hat das Potenzial, die Medizin von morgen entscheidend zu verändern – oder hat dies sogar bereits getan. Die Jung-Stiftung ehrt Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen solcher Spitzenforschung. Dieses Jahr dabei: Prof. Elena Conti, Direktorin vom Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried/München. Sie wurde mit dem Jung-Preis für Medizin 2025 für ihre Pionierarbeit im Bereich des RNA-Stoffwechsels ausgezeichnet.
Die Münchener Forscherin erhält einen von vier Preisen für medizinische Durchbrüche. Mitgeehrte sind Prof. Dr. Jörn Piel (Zürich), Dr. med. Benjamin Ruf (Tübingen) und Prof. Wolf-Herman Fridman, MD, PhD, (Paris). Ihre Forschung hat das Potenzial, die Medizin von morgen entscheidend zu verändern oder hat sie bereits verändert.
Große Erkenntnisse entstehen oft im Miteinander. Dieser Gedanke prägte auch die feierliche Preisverleihung der Jung-Stiftung für Wissenschaft und Forschung, die im festlichen Rahmen der Hanse Lounge in Hamburg stattfand. Zwischen feierlichen Laudatien und berührenden Dankesworten zeichnete die unabhängige Hamburger Stiftung Prof. Elena Conti, PhD, Prof. Dr. Jörn Piel, Dr. med. Benjamin Ruf und Prof. Wolf-Herman Fridman, MD, PhD aus.
Prof. Elena Conti, PhD (58) wurde mit dem Jung-Preis für Medizin 2025 für ihre Pionierarbeit im Bereich des RNA-Stoffwechsels ausgezeichnet. Die Direktorin am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried bei München erforscht, wie Zellen fehlerhafte Boten-RNAs erkennen und abbauen – ein fundamentaler Schutzmechanismus, der etwa bei neurodegenerativen Erkrankungen wie ALS oder Spinaler Muskelatrophie gestört ist.
Für ihre Arbeit daran, wie molekulare Fehlfunktionen zu Krankheit führen – und für die Fortsetzung dieser Forschung kann sie nun das mit der Auszeichnung verbundene Preisgeld nutzen. Prof. Conti teilt sich die mit der Auszeichnung verbundenen 300.000 Euro in diesem Jahr mit dem ebenfalls ausgezeichneten Prof. Piel.
Prof. Dr. Jörn Piel (58) von der ETH Zürich, der ebenfalls den Jung-Preis für Medizin 2025 erhält, erschließt er neue Wirkstoffe aus Bakterien, die bislang nicht kultivierbar waren – ein Bereich, der vielversprechende Impulse für die Entwicklung neuer Krebstherapien und Antibiotika bietet.
Dr. med. Benjamin Ruf (34), ausgezeichnet mit dem Jung-Karriere-Förderpreis 2025, überzeugte mit seiner Vision einer präziseren, immunbasierten Krebstherapie. Der Arzt und Forscher am M3 Forschungszentrum der Medizinischen Fakultät und der Klinik für Innere Medizin I in Tübingen untersucht, wie Tumore das Immunsystem unterwandern – und wie sich diese Barrieren gezielt überwinden lassen.
Prof. Wolf-Herman Fridman, MD, PhD (79), wurde für sein Lebenswerk mit der Jung-Medaille für Medizin in Gold 2025 ausgezeichnet. Der Professor Emeritus der Immunologie an der Université Paris Cité ist ein Wegbereiter der modernen Immunonkologie – seine Forschung zur Rolle des Tumormikromilieus hat die Therapie vieler Krebserkrankungen grundlegend verändert.
© Jung-Stiftung/Eric Anders