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LMU-Forscher Veit Hornung erhält Jeantet-Collen-Preis

© Jan Greune / LMU

Veit Hornung, Lehrstuhlinhaber für Immunbiochemie am Genzentrum der Ludwig-Maximilians-Universität München, ist mit dem diesjährigen Jeantet-Collen-Preis für Translationale Medizin ausgezeichnet worden. Der mit 500'000 CHF dotierte Preis würdigt seine wichtigen Beiträge zum Verständnis, wie fremde Nukleinsäuren und andere fremde Signale das angeborene Immunsystem auslösen.

Das angeborene Immunsystem dient als erste Verteidigungslinie des Körpers und hat die Aufgabe, schädliche Eindringlinge von körpereigenen Zellen zu unterscheiden. Dieser komplexe Prozess stützt sich auf Mustererkennungsrezeptoren (PRRs), spezialisierte Moleküle, die konservierte molekulare Signaturen identifizieren, die mit Mikroben oder Signalen von Zellschäden verbunden sind.

Veit Hornung hat bahnbrechende Beiträge auf dem Gebiet der angeborenen Immunität geleistet, indem er das Verständnis darüber, wie PRRs fremde Signale erkennen, entscheidend vorangebracht hat, mit besonderem Schwerpunkt auf der Erkennung von Nukleinsäuren (DNA und RNA). Dafür hat er nun den Jeantet-Collen-Preis für Translationale Medizin erhalten.

Nukleinsäuren von Viren und anderen Krankheitserregern werden von den Körperzellen oft als „fremd“ interpretiert und lösen starke antivirale Immunreaktionen aus. Die Schlüsselfrage ist jedoch, wie Nukleinsäuren als universelle Bausteine des Lebens dennoch subtile Unterschiede oder Hinweise im Kontext enthalten können, die es den Immunzellen ermöglichen, zwischen „Freund“ und „Feind“ zu unterscheiden.

Hornung und sein Team haben neue Nukleinsäure-erkennende PRRs entdeckt, molekulare Muster identifiziert, die Nukleinsäuren von anderen unterscheiden, und geklärt, wie diese Muster von den PRRs erkannt werden. Im Mittelpunkt seiner Forschungsarbeit stand die Frage, wie DNA, der universelle Träger genetischer Informationen im Zellkern, im Zytoplasma als „nicht-selbst“ interpretiert wird und damit robuste Immunreaktionen auslöst.

Durch diese Arbeiten hat Hornung wichtige Aspekte der molekularen Grundlagen der angeborenen Immunität definiert. Seine Forschung liefert nicht nur entscheidende Einblicke in die molekularen Mechanismen dieser Signalwege, sondern zeigt auch das Potenzial auf, diese für die Behandlung von Infektions- und Entzündungskrankheiten zu nutzen.