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Medigene: Kostenbremse und Stellenabbau

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Um die Finanzierung bis Ende 2022 zu sichern, hat Medigene aus Martinsried erhebliche Maßnahmen verkündet: Das Unternehmen will alle künftigen präklinischen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten auf die Entwicklung funktionell verbesserter TCR-T-Zellen zur Behandlung von soliden Tumoren konzentrieren. Hier sieht Medigene nach eigenen Angaben die aussichtsreichste kommerzielle Geschäftsmöglichkeit seine differenzierten Technologien. Damit einher geht auch, dass Medigene seine Belegschaft um 25 % reduzieren wird.

Zudem sucht Medigene – abhängig von den Studienergebnissen –  einen Partner für das Projekt MDG1011. Die TCR-T Immuntherapie wird derzeit in einer klinischen Phase-I/II-Studie bei Patienten mit akuter myeloischer Leukämie (AML) und myelodysplastischem Syndrom (MDS) untersucht. Medigene hatte hier mit dem Abschluss der dritten Dosis-Kohorte bis Ende 2020 gerechnet. Es hätten sich allerdings Herausforderungen im Hinblick auf die Machbarkeit bei der Behandlung dieser Krebspatienten, die an einer sehr fortgeschrittenen und hoch aggressiven hämatologischen Erkrankung leiden, ergeben. Der Zeitrahmen wird sich nun voraussichtlich bis ins erste Quartal 2021 verzögern. Weitere klinische Studien sowie bestehende Partnerschaften würden wie geplant voranschreiten, so Medigene.

Prof. Dolores Schendel, Vorstandsvorsitzende und Wissenschaftsvorstand von Medigene erklärte: "In einem Jahr, das auf globaler Ebene viele Herausforderungen mit sich gebracht hat, ergreifen wir strategische Maßnahmen, um unsere Finanzierungsreichweite zu verlängern, indem wir in erster Linie alle neuen präklinischen Aktivitäten in der Produktentwicklung auf unsere wettbewerbsdifferenzierten, verbesserten TCR-T-Therapien für solide Tumorindikationen konzentrieren. Leider machen diese Kosteneinsparungen einen Personalabbau erforderlich. Ich möchte persönlich dem gesamten Medigene Team und unseren Partnern für die großartige Arbeit danken. Wir sind ständig bestrebt, uns als Schlüsselakteur bei der Entwicklung neuartiger Immuntherapien zu positionieren. Die Fokussierung der präklinischen Aktivitäten in der Produktentwicklung ist unserer Meinung nach der beste Weg, um unsere Mission zu erfüllen, bahnbrechende Krebstherapien zu entwickeln, die das Leben der Patienten grundlegend verbessern könnten."

Die Medigene AG  ist ein börsennotiertes Biotechnologie-Unternehmen mit Hauptsitz in Martinsried bei München. Das Unternehmen entwickelt Immuntherapien zur Behandlung von verschiedenen Krebsarten und -stadien. Dabei konzentriert sich Medigene auf personalisierte, T-Zell-gerichtete Therapieansätze. Entsprechende Projekte befinden sich in der präklinischen und klinischen Entwicklung.

Für den neuen strategischen Ansatz und den damit einhergehende Personalabbau rechnet Medigene mit Kosten von insgesamt einer Million Euro. Die Prognose für die Gesamterlöse bleibt unverändert bei 7 bis 9 Mio. Euro, die Forschungs- und Entwicklungskosten sollen kleiner als bisher geplant ausfallen. So soll die Finanzierung bis in das dritte Quartal 2022 gesichert sein.

Weitere Informationen unter: www.medigene.de