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mRNA-Pionier Moderna eröffnet Deutschland-Zentrale in München

Melanie Huml, Bayerische Staatsministerin für Europaangelegenheiten und Internationales, Dr. Gerald Wiegand, Geschäftsführer der Moderna Germany GmbH und Katrin Habenschaden, Zweite Bürgermeisterin der Stadt München (v.l.n.r.) bei der Eröffnungsfeier des Münchener Moderna-Standortes © Moderna

Der amerikanische Impfstoffhersteller Moderna hat im Münchner Werksviertel seinen ersten Standort in Deutschland eröffnet. Der mRNA-Pionier will sich damit als starker Partner des deutschen Gesundheitswesens etablieren. An der Einweihung des neuen Headquarters in der bayerischen Landeshauptstadt nahmen auch Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach, die Bayerische Staatsministerin für Europaangelegenheiten und Internationales Melanie Huml und Katrin Habenschaden, Zweite Bürgermeisterin der Stadt München, teil.

Moderna will mit seiner mRNA-Plattform neue Wege in der Forschung und Entwicklung beschreiten und sieht auch die Standorteröffnung in München erst als Beginn. Weltweit bekannt geworden ist Moderna mit der Entwicklung seines mRNA-Impfstoffes gegen SARS-CoV-2. Darüber hinaus hat das Biotechnologieunternehmen weitere Produktkandidaten an Impfstoffen und Therapeutika auf Basis der mRNA-Technologie in der Pipeline -  gegen Infektionskrankheiten, seltene Krankheiten, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Autoimmunerkrankungen sowie für immunonkologische Behandlungen.

Die Plattform eröffnet das Potenzial, auch gegen andere Krankheiten wirksame Impfstoffe und Therapeutika zu entwickeln und aufgrund der Flexibilität der Plattform eine hohe Skalierung in der Produktion von Impfstoffdosen zu ermöglichen“, erklärte Dr. Gerald Wiegand, Geschäftsführer der Moderna Germany GmbH, bei der Eröffnungsfeier.

Zugang zur mRNA-Plattform auch für Forscherinnen und Forscher

Mit dem Programm ‚mRNA Access‘ will der Konzern deshalb auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern weltweit Zugang zur firmeneigenen mRNA-Plattform ermöglichen. Moderna bietet hierzu seine Expertise in der Herstellung der jeweiligen mRNAs an, die dann im Rahmen von Kooperationen von Wissenschaftlichen Einrichtungen zur weiteren Forschung genutzt werden können, gerade im Bereich der Entwicklung von Medikamenten gegen vernachlässigte Krankheiten.

Meilenstein für Pharmaindustrie in Deutschland

Der zugeschaltete Bundegesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach gratulierte Moderna zu seiner Standorteröffnung und sieht diese als Meilenstein für die weitere Entwicklung der Pharmaindustrie in Deutschland: „Moderna ist eine der innovativsten forschenden Pharmafirmen weltweit. Die Eröffnung der Deutschland-Zentrale des Unternehmens in München bedeutet eine wesentliche Stärkung für den Forschungsstandort Deutschland.

Die COVID-19-Impfstoffentwicklung auf mRNA-Basis zeige die Erfolgsgeschichte einer bahnbrechenden Technologie, die noch nicht zu Ende sei. Noch viele andere Bereiche seien für deren Anwendung denkbar. Er würde sich zudem über den weiteren Ausbau des Moderna-Standortes etwa um eine Produktionsstätte freuen.

Freistaat schafft Rahmenbedingungen

Auch für Melanie Huml stellt die neue Nähe zu Moderna in München zukünftig Vorteile dar: „Gesundheitsforschung ist eine der ganz großen Aufgaben der Menschheit. Der Freistaat Bayern bietet hierfür ideale Bedingungen und hat mit München einen der wichtigsten Standorte für forschungsnahe Biotechnologie. Mit der Eröffnung des deutschlandweit ersten Moderna-Standorts hier in der Landeshauptstadt kommt nun ein weiterer innovativer Player hinzu."

Mit seiner Expertise auch im Bereich der personalisierten Krebsimpfstoffe und Therapeutika passe Moderna hervorragend zu Bayern und werde die Spitzenforschung im Freistaat zusätzlich beleben. Es sei wichtig, Forschung, Entwicklung und Produktion vor Ort zu haben und die bayerische Staatsregierung wolle alles dafür tun, die richtigen Rahmenbedingungen dafür zu schaffen – auch für weitere Ansiedlungen.  

München und Moderna – a perfect match

Für Katrin Habenschaden passt Moderna und München mit seinen vielen erfolgreichen Unternehmen, Start-ups, Universitäten und wissenschaftlichen Einrichtungen perfekt zusammen. „Der Standort wird um ein echtes Juwel reicher“, so Habenschaden.  

Sie sieht die Ansiedlung als Kompliment an den starken Biotechnologie-Standort München: „Wir stehen an der Schwelle zu einer neuen medizinischen Epoche, und mit Moderna kommt ein Pionier der revolutionären mRNA-Technik nach München. Moderna ist ein Booster für unseren Wirtschaftsstandort, speziell für den Bereich der Biotechnologie, eine der weltweit wichtigsten Zukunftsbranchen.“

Alle Beteiligten sehen großes Potenzial in der mRNA-Technologie und deren weiteren Entwicklung, so etwa Prof. Lauterbach, der mit der Nutzung von Künstlichen Intelligenz für eine noch schnellere Entwicklung von personalisierten Therapien für möglich hält.

Auch wenn es noch ein weiter Weg zu therapeutischen Impfstoffen sei, ist Dr. Alfred Krempelhuber, Medical Director von Moderna Germany, zuversichtlich, mit neuen Werkzeugen auch neue Wege zu finden.