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München und Leipzig kämpfen in neuem Helmholtz-Institut zusammen gegen Diabetes

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Mit der Unterzeichnung der Gründungsvereinbarung startete am 13. Juni das Helmholtz-Institut für Metabolismus-, Adipositas- und Gefäßforschung (HIMAG). Um die Entwicklung neuer Präzisionstherapien in diesem Bereich voranzubringen, kooperieren das Helmholtz Zentrum München sowie die Medizinische Fakultät der Universität Leipzig und das Universitätsklinikum Leipzig im Rahmen des neuen Helmholtz-Instituts.

Diabetes entwickelt sich in Deutschland mehr und mehr zur Volkskrankheit Nummer Eins. Doch nicht nur die Stoffwechselkrankheit selbst stellt das Gesundheitswesen vor große Herausforderungen, sondern auch seine Folgeerkrankungen. „Aus dem Zusammenwirken von Grundlagenforschung und klinischer Forschung sollen neue Therapiemöglichkeiten entstehen, die den vielen Betroffenen helfen.“ erklärt Bundesforschungsministerin Karliczek anlässlich der Gründung.

Das Institut wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und vom Freistaat Sachsen langfristig gefördert: Nach der Aufbauphase ab 2021 wird das BMBF das HI-MAG jährlich zu 90 % finanzieren, dies entspricht 5 Mio. Euro. Sachsen steuert dann 10 % der Finanzierung und damit weitere 0,55 Mio. Euro jährlich bei.

Im neuen Institut sollen die Expertisen der komplementären Forschungszweige zusammenlaufen. „Das HI-MAG verbindet die ausgezeichnete Adipositas- und Fettgewebsforschung in Leipzig mit der herausragenden Expertise in puncto Metabolismus, Diabetes und präklinische Forschung aus München“, freut sich Prof. Günther Wess, CEO des Helmholtz Zentrums München. „Zudem stärkt die gute klinische Anbindung in Leipzig unsere translationalen Bemühungen, um die Forschung rasch dahin zu bringen, wo sie gebraucht wird – zu den Patienten.“

Die Forscher wollen die Zusammenhänge zwischen krankhaftem Übergewicht und der Entstehung von Folgekrankheiten wie Diabetes besser erkennen und so langfristige Therapien möglich machen. Dafür werden die Wissenschaftler des HI-MAG drei Gebiete angehen: die Biologie des Fettgewebes, die interdisziplinäre Stoffwechselforschung und die Untersuchung der in diesem Zusammenhang verengten Gefäße. Neue Biomarker sollen zudem helfen, dem Krankheitsverlauf mit einer frühzeitigen Therapie entgegenzuwirken.

„Helmholtz-Institute haben sich zu einer exzellenten Basis für langfristige strategische Partnerschaften zwischen Helmholtz-Zentren und Universitäten entwickelt“, sagt Prof. Otmar D. Wiestler, der Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft. „Gemeinsam können beide Partner hier ihre jeweiligen Kompetenzen einbringen, um große gesellschaftliche Herausforderungen wie Diabetes systematisch anzugehen. So schaffen wir optimale Voraussetzungen, um Prävention, Diagnose, Therapie und zugleich auch die Forschung zum Wohle der Patienten schnellstmöglich voranzubringen. Das HI-MAG wird hier eine wichtige Lücke füllen.“

Weitere Informationen:

Pressemitteilung: Gründung des Leipziger Helmholtz-Instituts für Metabolismus-, Adipositas- und Gefäßforschung (HI-MAG)

www.helmholtz-muenchen.de