Dieter Edbauer, Thomas Korn und Christian Weber erhalten den prestigeträchtigen ERC Advanced Grant des European Research Council (ERC). Sie erhalten jeweils 2,5 Millionen Euro: Edbauer wird damit Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) und Frontotemporale Demenz (FTD) erforschen, Korn wird untersuchen, wie thymische B-Zellen das T-Zell-Repertoire formen, und Weber wird sich auf die Rolle von microRNAs bei Atherosklerose konzentrieren. Alle drei Forscher gehören zum SyNergy - Munich Cluster for Systems Neurology.
Dieter Edbauer, Thomas Korn und Christian Weber haben den prestigeträchtigen ERC Advanced Grant des European Research Council (ERC) und damit jeweils 2,5 Millionen Euro erhalten: Edbauer wird damit Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) und Frontotemporale Demenz (FTD) erforschen, Korn wird untersuchen, wie thymische B-Zellen das T-Zell-Repertoire formen, und Weber wird sich auf die Rolle von microRNAs bei Atherosklerose konzentrieren.
Dieter Edbauer, Professor für Translationale Neurobiochemie an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) und Neurowissenschaftler am Münchner Standort des DZNE, hat vom European Research Council (ERC) einen Advanced Grant in Höhe von 2,5 Millionen Euro erhalten, um molekulare Mechanismen der fatalen Nervenerkrankungen Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) und Frontotemporale Demenz (FTD) zu untersuchen.
Sein Forschungsprojekt setzt bei Fehlern im Erbgut und missglückten DNA-Reparaturen an. Edbauer und sein Team haben herausgefunden, dass ungewöhnlichen Wiederholungen im Erbgut – man nennt sie auch „Repeats“ – die Produktion toxischer Proteine bewirken. Die resultierenden Erkrankungen sind also erblich bedingt. Am häufigsten sind Mutationen in einem Gen namens C9orf72. Bei diesen Patienten wiederholt sich eine kurze DNA-Sequenz, also bestimmte genetische Bausteine, hunderte oder tausende Male.
Sein Team wird die Reparaturvorgänge und deren potenziell fatalen Konsequenzen untersuchen. Die Erkenntnisse, auch über weitere Nervenerkrankungen, sollen den Weg für neue Therapien solcher Repeat-Erkrankungen bereiten.
Mehr zum ERC Advanced Grant Forschungsprojekt auf der Website des DZNE
Die Thymusdrüse ist eine Art T-Zellen-Schule. Dort werden unter den Vorläufern dieser Immunzellen diejenigen aussortiert, die später einmal körpereigene Zellen attackieren würden. Thomas Korn, Professor für Experimentelle Neuroimmunologie am Klinikum der Technischen Universität München (TUM Klinikum), und sein Team haben herausgefunden, dass dazu auch andere Immunzellen, die B-Zellen, beitragen: Sie präsentieren den T-Zellen sogenannte Autoantigene und tragen dazu bei, dass T-Zellen, die diese als Bedrohung interpretieren, aussortiert werden. Treten in diesem Prozess Fehler auf, können Autoimmunerkrankungen entstehen
Im Projekt BREAKING BAD will Thomas Korn die Mechanismen dahinter noch genauer untersuchen, insbesondere bei der Entstehung von Erkrankungen wie Alzheimer und damit Therapiemöglichkeiten ausloten.
Mehr zum ERC Advanced Grant Forschungsprojekt auf der Website der TUM
Atherosklerose ist die wichtigste Ursache für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die weltweit die häufigste Todesursache darstellen. Christian Weber, Direktor des Instituts für kardiovaskuläre Prävention am Universitätsklinikum der LMU, wo er Lehrstuhlinhaber und Professor für Gefäßmedizin, konnte nachweisen, dass ein mikro-RNA-Schnipsel namens miR126-5p vor Atherosklerose schützen kann, indem er im Zellkern das Enzym Caspase-3 bindet und inaktiviert, welches den programmierten Zelltod einleitet. Damit entdeckte Weber eine völlig neue Funktion von mikro-RNAs, von denen man bis dahin annahm, dass sie typischerweise im Zytoplasma agieren und in einem Silencing-Komplex Boten-RNAs unterdrücken oder abbauen. Vermittelt wird der neue Signalweg durch das RNA-bindende Protein MEX3A, das nun im Fokus von Webers ERC-Projekt MONOFUN-CV steht.
In seinem Projekt nimmt Weber MEX3A als Ausgangspunkt, um diese neu entdeckten nicht-kanonischen miRNA-Mechanismen mit seinem Team systematisch zu untersuchen und genetische Risikofaktoren beim Menschen zu identifizieren. Die weitere Suche nach miRNA-Protein-Paaren könnte als Grundlage für neuartige RNA-basierte Therapeutika dienen - nur für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sondern auch für andere Krankheitsbilder.
Mehr zum ERC Advanced Grant Forschungsprojekt auf der Website der LMU