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NEOsphere Biotechnologies erhält neues Kapital zur Weiterentwicklung ihrer Degrader-Proteomik-Plattform

Das NEOsphere Biotechnologies Team: Uli Ohmayer, Björn Schwalb, Jutta Fritz, Henrik Daub, Martin Steger (v.l.n.r) © NEOsphere Biotechnologies

Die NEOsphere Biotechnologies GmbH aus Martinsried/Planegg bei München hat eine Serie-A-Finanzierungsrunde abgeschlossen, um ihre Proteomik-Plattform weiter auszubauen, die umfangreiche niedermolekulare Bibliotheken nach Abbauprodukten (Degradern) von pathogenen Proteinen durchsucht, die bisher als nicht therapierbar galten.

NEOsphere Biotechnologies kombiniert dabei die datenunabhängige Akquisitions-Massenspektrometrie (DIA-MS) mit einer maßgeschneiderten Dateninterpretation, um eine Hochdurchsatz-Proteomanalyse mit überlegener Empfindlichkeit, Präzision und Datenvollständigkeit zu liefern. Auf der Plattform werden Tausende von Degradern (Abbauprodukten) gegen mehr als 10.000 Proteine getestet - schnell und hochgradig skalierbar und damit den Zyklen der Arzneimittelentwicklung angepasst.

Der gezielte Proteinabbau (Targeted Protein Degradation, TPD) zielt darauf ab, krankheitsverursachende Proteine zu beseitigen, anstatt sie zu hemmen. Im Gegensatz zu herkömmlichen niedermolekularen Arzneimitteln, die nur die Zielproteine hemmen, verbrauchen Moleküle, die den Abbau induzieren, ihre Zielproteine und benötigen keine aktiven Bindungsstellen, um ihre Wirkung zu entfalten. Daher können sie potenziell auf den großen Teil des menschlichen Proteoms abzielen, dem aktive Bindungsstellen fehlen und der daher für niedermolekulare Inhibitoren unzugänglich ist. Dieser neuartige therapeutische Mechanismus macht Proteindegrader zu vielversprechenden Therapeutika für Indikationen mit hohem medizinischem Bedarf, die von konventionellen Medikamenten nicht abgedeckt werden.

NEOsphere Biotechnologies bietet seinen strategischen Partnern ein gründliches Screening von Substanzbibliotheken beliebiger Größe gegen das gesamte menschliche Proteom, um die Entdeckung von Wirkstoffmolekülen einzuleiten und voranzutreiben. Sobald Kandidaten identifiziert sind, werden sie mit Hilfe leistungsfähiger Technologien als neue Degrader-Targets im Hochdurchsatz validiert.

Prof. Henrik Daub, wissenschaftlicher Gründer und Chief Scientific Officer von NEOsphere Biotechnologies, kommentiert: "Um das volle Potenzial der TPD auszuschöpfen, sollte eine proteomweite Analyse idealerweise jedes Degrader-Molekül begleiten, von der ersten Charakterisierung in der Screening-Phase bis zur endgültigen Auswahl des Wirkstoffkandidaten. Unsere Plattform ermöglicht ein tiefgehendes proteomisches Screening, das sowohl mit der frühen Entdeckung von Zielmolekülen als auch mit der fortgeschrittenen Optimierung von Wirkstoffen kompatibel ist und einen beispiellosen Zugang zu bisher nicht verfügbaren Zielmolekülen ermöglicht."

Eine speziell entwickelte Datenverarbeitung extrahiert systematisch potenziell interessante Kandidaten, die durch leistungsstarke Technologien wie der Hochdurchsatz-Interaktomik oder der Ubiquitinierungsanalyse in einer noch nie dagewesenen Tiefe von 50.000 Stellen als neuartige Degradationsziele validiert werden.