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Synergy Grant des Europäischen Forschungsrats (ERC) an 4 Spitzenforscher der Martinsrieder Max-Planck-Institute

Neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer, Parkinson, Chorea Huntington und die Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) zeichnen sich durch toxische Eiweißablagerungen in bestimmten Gehirnregionen und Nervenzellen aus. In welcher Verbindung diese Ablagerungen jedoch mit der Schädigung und dem Absterben von Nervenzellen stehen, das wollen F.-Ulrich Hartl, Wolfgang Baumeister, Rüdiger Klein und Matthias Mann herausfinden. Für ihr Vorhaben erhielten die vier Direktoren aus den Martinsrieder Max-Planck-Instituten für Biochemie und für Neurobiologie jetzt einen Synergy Grant des Europäischen Forschungsrats (ERC). Mit den bewilligten 13,9 Millionen Euro werden die vier Professoren für die kommenden sechs Jahre eng miteinander kooperierende Forschungsgruppen aufbauen. Der ERC Synergy Grant ist die höchste Forschungsförderung der Europäischen Union und wurde im Dezember 2012 erstmals vergeben.

Foto: Frank Bradke/Harald Witte, MPI für Neurobiologie aus "Bilder aus der Wissenschaft", http://www.mpg.de/bilder_wissenschaft


Weltweit leiden rund 35,6 Millionen Menschen an einer Demenz- oder neurodegenerativen Erkrankung. Nach einer Berechnung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird sich diese Zahl in den nächsten zwanzig Jahren nahezu verdoppeln. Ohne entsprechende Therapien stehen vor allem die Industrienationen mit ihrer alternden Bevölkerung vor einem großen medizinischen und sozio-ökonomischen Problem.

Zu den altersbedingten neurodegenerativen Erkrankungen gehören unter anderem die Alzheimer Krankheit, Parkinson, Chorea Huntington und die Amyotrophe Lateralsklerose (ALS). Alle vier Erkrankungen zeichnen sich durch charakteristische Ablagerungen von verklumpten Proteinen in bestimmten Gehirnregionen und Nervenzellen aus. Obwohl an diesen Ablagerungen ganz unterschiedliche Proteine beteiligt sein können, neigen sie immer dazu, faserartige Strukturen (Amyloidfibrillen) zu bilden. In welcher Verbindung diese Ablagerungen mit der beobachteten Toxizität und dem Sterben der Nervenzellen stehen, ist nach wie vor unklar. In einem großen interdisziplinären Projekt werden die Max-Planck-Direktoren den gemeinsamen Ursachen der vier Krankheiten mit Methoden der zellulären Biochemie, Proteomics und der Kryo-Elektronentomographie auf den Leib rücken.

Das Ziel der Studie, das Verständnis der grundlegenden Mechanismen der Toxizität von amyloidartigen Proteinablagerungen, ist ein wichtiger Grundstein für die Entwicklung neuer Therapien für einige der gravierendsten Demenzerkrankungen unserer Zeit. Die Bedeutung dieses Projekts hat der Europäische Forschungsrat mit der Vergabe des ERC Synergy Grants in Höhe von 13,9 Millionen Euro hervorgehoben. Damit zählt das Vorhaben der Max-Planck-Wissenschaftler zu einem von elf bewilligten Projekten. Insgesamt waren beim Europäischen Forschungsrat 710 Anträge für diese erste Vergaberunde des ERC Synergy Grants eingereicht.

Quelle und nähere Informationen:

Pressestelle der Max-Planck-Institute,

http://www.biochem.mpg.de/news/pressroom/085_ERC_Synergy.html