Auch in diesem Jahr unterzogen sich wieder gründungswillige Teams dem BioM BioEntrepreneur Boot Camp, einem kompakten 3-tägigen Kurs für Wissenschaftler in der frühen Start-up Phase. Die bayerische Staatsregierung hat inzwischen das vom Biotechnologie Cluster Bayern entwickelte und seit 2011 erfolgreich umgesetzte Konzept des Boot Camps in seine Initiative „Gründerland Bayern“ integriert und fördert damit ein Intensivtraining für junge Wissenschaftler und Hoffnungsträger der Zukunft mit ihren Pre-Seed Projekten im Bereich Biotechnologie, Pharmazie und Personalisierter Medizin. Das Boot Camp ist zudem eine ideale Vorbereitung etwa für die Bewerbung zum ebenfalls bayerisch geförderten m4 Award und wurde entsprechend genutzt.
30 Teilnehmer (zum Bild) vertraten insgesamt 12 spannende Projekte in einem intensiven Austausch und Miteinander mit den Experten Mitte Juli in den Räumen der Clustermanagementorganisation BioM im Martinsrieder Gründerzentrum IZB. Schwerpunkt und Highlight des Boot Camps stellten die vielen individuellen Trainingseinheiten mit diesen unternehmerisch erfahrenen Coaches dar. 3 Tage lang arbeiteten diese intensiv am Geschäftsmodell jedes einzelnen Projektteams mit. Zusätzlich behandelten weitere Branchen-Experten vielfältige Aspekte einer Geschäftsgründung – von Themen wie "Investor Relations & Businessplan" (vorgestellt von Marco Winzer, High-Tech-Gründerfonds) über "IP Schutz" (vorgestellt von Heidemarie Müller, Bayerische Patentallianz) bis zu "Finanzierungswege für Start-ups" (BioM). Ziel der kontinuierlichen Arbeit an der eigenen Geschäftsstrategie war es einerseits, die Gründungsidee einem "Reality Check" zu unterziehen. Andererseits musste eine überzeugende Kurzpräsentation (Pitch) erstellt werden, die am Ende des Boot Camps auch live ihre Wirkung unter Beweis stellen musste.
Das BioEntrepreneur Boot Camp wurde dieses Jahr bereits zum vierten Mal von BioM in Kooperation mit Prof. Uwe Jacob von Westend-Innovation angeboten und hat sich als wichtiger Baustein der Gründungsförderung im Biotechnologie Cluster Bayern etabliert.
Den Höhepunkt des Trainings bildete das Show Down Breakfast am Ende des Boot Camps. Vor einer kritischen Jury - vertreten waren u.a. Roche Diagnostics, TVM Capital und Bayern Kapital – stellten die 12 Teams in 10-min-Pitches ihre Geschäftsideen vor. Es handelte sich dabei um sehr unterschiedliche Projektideen aus der Wirkstoffentwicklung, wobei topaktuelle Therapietechnologien wie z.B. CAR T-Zellen vertreten waren, aber auch innovative Ansätze für Plattformtechnologien und Diagnoseverfahren wurden präsentiert, z.B. zur non-invasiven Messung von Eisenmangel. Die Projekte waren zu verschieden, um objektiv einen Gewinner ermitteln zu können, aber die Jury vergab den symbolischen Preis – einen bayerischen Bierkrug – an Dr. Andreas Beilhack und Prof. Harald Wajant (Uni Würzburg) für ihre Geschäftsidee, die sich mit einem neuartigen molekularen Schalter zur Regulierung der Immunantwort befasst. „Ein direkter Vergleich der Teams ist natürlich nur schwer möglich, da sie sehr unterschiedliche Geschäftsziele und Reifegrade aufweisen“, erklärt Stephanie Wehnelt, Organisatorin des Boot Camps bei BioM. „Deshalb ist der Preis rein symbolisch zu sehen – jeder Gründer, der beim BootCamp etwas dazu gelernt hat, hat gewonnen.“ Dem stimmt auch Dr. Roswitha Gropp zu, Leiterin des ILREMU Projekts aus dem LMU Klinikum des Campus Innenstadt: „Nach drei effektiven Tagen hat jedes Team einen konkreten Output, eine professionelle Präsentation, dafür würde man sich als Wissenschaftler sonst nicht die Zeit nehmen.“
Uwe Jacob, Mitentwickler des Boot Camp Konzepts und Co-Organisator schloss am Ende der Veranstaltung mit den Worten: "Die Teams haben sich in den drei Tagen enorm nach vorne katapultiert und den mitgebrachten, wirklich tollen Ausgründungsideen eine wirtschaftliche Perspektive hinzugefügt. Ich bin mir sicher, dass mehrere Teams ihren Weg in eine Ausgründung erfolgreich meistern werden – man darf gespannt sein."
Weitere Stimmen zum Bootcamp im ausführlicheren Bericht.