Nachrichten

1,3 Millionen Euro für Medtech-Startup Mindpax

Mindpax

Das Team von Mindpax (v.l.n.r.): Soňa Sikorová, Jan Novák und Pavel Nevický. © Mindpax

Mindpax hat eine Seed-Finanzierung über 1,3 Millionen Euro erhalten. Das "digital health Startup“ hat eine personalisierte E-Health Plattform mit einer App für Menschen mit schwerer psychiatrischer Erkrankung entwickelt. Mindpax will das Geld nutzen, um seine Standorte in Prag und München auszubauen sowie eine weiterreichende Expansion innerhalb Europas zu realisieren.

Über 70 Millionen Menschen leiden weltweit an einer bipolaren Störung oder an Schizophrenie und erleiden alle zwei Jahre einen Rückfall.
Das Unternehmen Mindpax mit Sitz in Tschechien und München hat speziell für Patienten mit schweren psychischen Erkrankungen  eine personalisierte App-basierte e-Health Plattform entwickelt, die kontinuierlich und über einen längeren Zeitraum den Krankheitsverlauf über ein Wearable erfasst. Diese Daten sollen den Patienten und den behandelnden Arzt dabei unterstützen, Frühwarnsignale zu erkennen und so die Behandlung anzupassen. Das System bietet zudem nützliche Tipps und Aufklärungsmaterialien über die Krankheit.

Das Monitoring objektiver physiologischer Daten, der Stimmung sowie situationsabhängigen Faktoren sind die Basis für die Visualisierung des Tagesablaufs. Diese Daten unterstützen den Patienten und den behandelnden Arzt, Frühwarnsignale zu erkennen und so die Behandlung anzupassen.
Dadurch wird die Dauer einer Krankheitsepisode und eines Krankenhausaufenthaltes reduziert oder ganz vermieden. Für diese Innovation hat das MedTech Mindpax nun 1,3 Millionen Euro von tschechischen Investoren erhalten. Damit sollen die Teams in Prag und München weiter ausgebaut werden, um die Expansion in Europa voranzutreiben. Investiert haben Nation 1, Redwood Capital sowie die privaten Investoren Ivan Hruska und Vlastimil Palata. Mindpax hat außerdem eine Webseite im Zusammenhang von Covid-19 gestartet, die von Psychologinnen und Ärzten moderiert wird. Sie unterstützen Patienten mit bipolarer Störung und Depression durch kostenlose Psychoedukation gegen Ängste.

Die Behandlung von bipolaren Störungen ist schwierig und birgt ein hohes Rückfall-Risiko. „Diese chronische psychische Krankheit ist durch abwechselnde Zustände von Manie und Depression gekennzeichnet, die bis zu mehreren Monaten andauern können. Sie ist mit hohen Selbstmordraten von bis zu zehn Prozent verbunden.“, erklärt Dr. Filip Spaniel. Gemeinsam mit Soňa Sikorová, Pavel Nevický, Jan Novák, und Daniel Novák hat er Mindpax 2015 gegründet.

Im vergangenen Jahr wurde Mindpax in den Johnson & Johnson Accelerator JLABS aufgenommen, auf der BioVaria in München zum vielversprechendsten Gesundheits-Startup sowie als eines der beiden deutschen Startups für das Programm EIT Health Go Global Canada ausgewählt. Zudem war Mindpax unter den Siegern der Phase 1 im Münchener Businessplan Wettbewerb 2020.