Nachrichten

Milliardenförderung für 34 Universitäten

Die Exzellenzkommission hat über die künftigen Exzellenzcluster entschieden: Insgesamt gehen in den nächsten sieben Jahren 2,7 Milliarden Euro aus Bund und Ländern in 57 Spitzenforschungsprojekte an 34 Universitäten Deutschlands. In Bayern können sich München, Bayreuth und Würzburg freuen.

Die Exzellenzstrategie sieht für eine Förderdauer von sieben Jahren jährlich 385 Millionen Euro vor. Pro Antrag fließen drei bis zehn Millionen Euro, wobei vom Bund 75% und vom jeweiligen Land 25% der Gelder getragen werden. Start der Förderung ist der 1. Januar 2019. In einer erfolgreichen Wiederbewerbung kann die Förderdauer um weitere sieben Jahre verlängert werden.

Die ausgewählten 57 Exzellenzcluster sind an 34 Universitäten angesiedelt. 40 der Projekte werden von einer einzelnen Universität durchgeführt, 14 als Verbundprojekte von zwei Universitäten und drei von drei Universitäten. Die insgesamt 88 Anträge kamen von 41 Universitäten aus 13 Bundesländern.

Bonn als großer Gewinner, München punktet im Verbund

Im regionalen Vergleich ist Nordrhein-Westfalen mit 13 Exzellenzclustern besonders stark vertreten. Alleine die Universität Bonn wird mit vier Projekten als einzelne Universität und mit zwei Verbundprojekten gefördert. Baden-Württemberg folgt mit 12 Exzellenzclustern. Die Universität Hamburg erhält den Zuschlag für vier Projekte.

Die Ludwig-Maximilians-Universität und die Technische Universität in München können sich über die Förderung von vier Projekten freuen, allerdings nur im Verbund. Dennoch zeigt sich LMU-Präsident Prof. Bernd Huber erfreut: „Dieser Erfolg ist ein deutliches Zeichen für die große wissenschaftliche Leistungsfähigkeit der LMU und belegt die hervorragende Arbeit und das unermüdliche Engagement unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler".

Prof. Wolfgang A. Herrmann, Präsident der TUM, betont neben der Qualität und Spitzenstellung der TUM zudem die interdiszilinäre Arbeit des Wissenschaftsstandorts München: "Erneut hat sich die besonders enge, auf die korrespondierenden Stärken abgestimmte Zusammenarbeit der beiden Münchner Universitäten mit den Max-Planck-Instituten und dem Helmholtz Zentrum München als der richtige strategische Ansatz in der Forschung erwiesen“.

Weiterhin ist Bayern mit der Universität Bayreuth als Exzellenzcluster vertreten, außerdem die Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg im Verbund mit der Technischen Universität Dresden.

Die bayerischen Projekte im Überblick:

LMU/TUM:

  • e-conversion: Der Exzellenzcluster erforscht nachhaltige und effiziente Energieversorgung und nutzt dafür die Methoden der modernen Materialwissenschaften.
  • Das Münchner Zentrum für Quantenwissenschaften und -technologie (MCQST) will ein umfassendes Verständnis quantenmechanischer Phänomene gewinnen um grundlegende Bauelemente, Materialien und Konzepte für Quantentechnologien zu generieren.
  • Der Cluster ORIGINS erforscht die innerste Struktur des Universums sowie den Ursprung des Lebens um etwa Zusammenhänge zwischen Planetenbildung und Entstehung der ersten präbiotischen Moleküle zu finden.
  • Auf welche Weise neurologische Erkrankungen wie Multiple Sklerose und Alzheimer entstehen, untersucht das Spitzenforschungsprojekt „SyNergy – Munich Cluster for Systems Neurology“.

Universität Bayreuth:
Das Projekt "Afrika multipel: Afrikaforschung neu gestalten" soll die kontinentalen wie transkontinentalen Verflechtungen kultureller, sprachlicher, sozialer, religiöser, politischer, ökonomischer und ökologischer Prozesse in Afrika sichtbar machen.

Technische Universität Dresden / Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg:
Mit dem Titel "Komplexität und Topologie in Quantenmaterialien" setzt das Projekt auf Quantenmechanik im atomaren Bereich zur Erforschung neuartiger Materialien mit speziell zugeschnittenen Funktionen.

 

Die Entscheidung über die Exzellenzcluster ist zudem Grundlage für den Wettbewerb in der Förderlinie Exzellenzuniversitäten, die der Wissenschaftsrat durchführt: Hier können sich nun 17 Universitäten mit mindestens zwei Exzellenzclustern und zwei Universitätsverbünde mit mindestens drei Exzellenzclustern um eine Förderung bewerben.


Weitere Informationen:

Liste und Karte der ausgewählten Exzellenzcluster

www.dfg.de/foerderung/programme/exzellenzstrategie

www.wissenschaftsrat.de