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Diabetes meets Bioengineering am Helmholtz Zentrum München

Spatenstich mit Prof. Matthias Tschöp, MinDir'in Prof. Veronika von Messling, Ministerpräsident Dr. Markus Söder, Kerstin Günther und Prof. Dirk Heinz (v.l.n.r.). © Helmholtz Zentrum München / M. Balk

Ministerpräsident Dr. Markus Söder wird von den beiden Geschäftsführern des Helmholtz Zentrums München Prof. Matthias Tschöp und Kerstin Günther zum Spatenstich des Helmholtz Pioneer Campus begrüßt. © Helmholtz Zentrum München / M. Balk

v.l.n.r. Kerstin Günther, Geschäftsführung Helmholtz Zentrum München, Ministerpräsident Dr. Markus Söder und Prof. Matthias Tschöp, CEO Helmholtz Zentrum München. © Helmholtz Zentrum München / M. Balk

Das Helmholtz Zentrum München feierte am 3. September unter dem Motto „Building the Future of Health“ gleich zwei Großprojekte: die Einweihung des Helmholtz Diabetes Center und den Spatenstich für den Helmholtz Pioneer Campus – der künftigen Talentschmiede für Bioengineering.

Weltweit leiden etwa 400 Mio. Menschen an Diabetes mellitus. In Deutschland sind rund zehn Prozent der Bevölkerung betroffen. Diabetes entwickelt sich somit in Deutschland mehr und mehr zur Volkskrankheit Nummer Eins. Doch nicht nur die Stoffwechselkrankheit selbst stellt das Gesundheitswesen vor große Herausforderungen, sondern auch seine Folgeerkrankungen. Denn Diabetes kann auch zu Gefäßerkrankungen, neurologischen Erkrankungen aber auch zu Krebs führen. Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit ist dehalb unerlässlich.

Mit dem Diabeteszentrum und dem Pioneer Campus will das Helmholtz Zentrum München internationale Spitzenforschung und unmittelbarer Anwendung verbinden und seine erfolgreiche Gesundheitsforschung für die Zukunft weiter voranbringen. Die beiden neuen Einrichtungen sollen Modellbeispiele für interdisziplinäre Wertschöpfung sein, um weltweite Gesundheitsprobleme zu lösen. Dabei will das Helmholtz Zentrum München lokale Synergien nutzen.

Einweihung des Helmholtz Diabetes Center

Das Helmholtz Diabetes Center wurde bereits im Herbst 2018 fertig gestellt und am 3. September nun offiziell eingeweiht. Es verbindet Einheiten der Grundlagenforschung mit klinischen Ansätzen und Kapazitäten für das Wirkstoffscreening. Ein Team aus international renommierten Wissenschaftlern forscht hier interdisziplinär für eine effektivere Behandlung von Typ-2-Diabetes und Adipositas sowie für eine bessere Früherkennung und Therapie von Typ-1-Diabetes. Mit dem Helmholtz Diabetes Center und seinen 60 Laboren auf 7000 m2 hat sich München zu Europas größtem Standort der Diabetesforschung entwickelt.

Ministerpräsident Markus Söder bekräftigte in seiner Rede die Notwendigkeit, die Zukunftsforschung weiter auszubauen. Den Spatenstich zum Helmholtz Pioneer Campus sieht er als wichtige Investition in kreative Köpfe: „Gesundheitsforschung ist eine der wichtigsten Zukunftsaufgaben schlechthin. Das Zentrum hier, insbesondere die Diabetesforschung, ist eine Riesenchance für viele Menschen, ihr Leben zu verbessern. Nur mit Forschung und Wissenschaft können wir die Zukunft gestalten. Dabei ist es Aufgabe des Staates, den Raum dafür zu schaffen. Der Freistaat Bayern muss daher mehr in Bildung und Forschung investieren, denn wir wollen um die besten und schlausten Köpfe der Welt kämpfen. Das Helmholtz Zentrum München ist eines der wichtigsten und stärksten Forschungszentren im Land. Wir sind stolz, dieses in Bayern zu beheimaten und freuen uns auf noch mehr Erfolg in der Spitzenforschung.“

Spatenstich für den Helmholtz Pioneer Campus

Der feierliche Spatenstich ist der erste Schritt für die Verwirklichung des Pioneer Campus. Der Campus wird interdisziplinäre Teams aus den Bereichen Ingenieurwissenschaften, Bioinformatik, Biologie, Medizin, Chemie und Physik. Sie sollen gemeinsam an nachhaltigen Lösungen für eine Medizin der Zukunft forschen. Ab Ende 2022 werden die Forscherteams für einen Zeitraum von jeweils fünf bis sieben Jahren das neue Gebäude beziehen. Um Innovationen durch neue Perspektiven zu befördern, werden die Teams nach dieser Laufzeit rotieren. Das Gebäude ist so konzipiert, dass es schnell auf wandelnde wissenschaftliche und technologische Anforderungen angepasst werden kann.

Hybridwissenschaftler für eine erfolgreiche Gesundheitsforschung

Es wurden bereits einige neue Diabetes-Wirkstoffe am Helmholtz Zentrum München entdeckt, der Wettlauf sei jedoch noch nicht gewonnen, sagte Prof. Matthias H. Tschöp, wissenschaftlicher Leiter des Helmholtz Zentrums München beim Festakt. Deshalb brauche es kreative Ideen von jungen Hybridwissenschaftlern aus verschiedenen wissenschaftlichen Bereichen. Auch eine neue Start-up Kultur in München sieht Tschöp entstehen. Er erklärte in seiner Rede: „Um den Wettlauf mit umweltbedingten Volkskrankheiten wie Diabetes, Asthma, Allergien oder Lungenerkrankungen nicht zu verlieren, benötigen wir die innovativsten Ideen und müssen die zahlreichen wissenschaftlichen Disziplinen und neuen Technologien wie künstliche Intelligenz noch effektiver bündeln und anwenden. Der Helmholtz Pioneer Campus realisiert eine in Europa einzigartige Antwort auf diese Anforderungen. Er bietet Raum für hochtalentierte Nachwuchsforscherinnen und -forscher, die mit ihrer Vision die Grenzen einzelner Disziplinen immer wieder überschreiten und so transformative Impulse für die Forschung am Zentrum geben werden. Davon wird nicht nur die international führende Diabetesforschung unseres Zentrums weiter profitieren, sondern auch der Wissenschaftsstandort München und die Helmholtz Gemeinschaft. Am Helmholtz Zentrum München sind wir damit einzigartig positioniert, um nachhaltige Lösungen für eine personalisierte Gesundheit der Zukunft zu erarbeiten.“

Weitere Informationen:

www.helmholtz-muenchen.de

www.helmholtz-muenchen.de

www.pioneercampus.de