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Erster Digital Health Accelerator in München: Start-ups präsentieren Ergebnisse der erfolgreichen Pilotphase, Verlängerung des Programms bis 2021

Wer über das alte Kunstpark und Pfanni-Gelände am Ostbahnhof schlendert - beziehungsweise klettert, nämlich von Bauloch zu Bauloch -, und hier noch einem forsch um die Ecke fahrenden Betonlaster ausweicht und dort erstaunliche Kunsthandwerk-Ausstellungen antreffen kann, dazu vielleicht noch etwas Lounge- und Bistroflair der alten Party-Ära und -Area antrifft, erkennt am entfernten Ende doch schon einige hochgewachsene "spacige" Neubauten des Medienzenters und Kreativ-Viertels, weiter vorne aber noch reichlich Werkshallenatmosphäre im "Werksviertel".

Und gerade dort tun sich spannende Dinge - nun auch im Gesundheitsbereich -, insbesondere im voll im Digitalfieber hyperventilierenden WERK1: Hier eröffnete vor wenigen Monaten der weltweit erste Digital Health Accelerator der Firma Roche, den die Strategieabteilung des Standortes Penzberg ausgedacht hatte, um, wie sie selbst sagt "... neues Denken, gegenseitiges Lernen und einen offenen Austausch zwischen Industrie und Digital Health Start-ups zu fördern".
Als Kooperationspartner bietet das digitale Gründerzentrum WERK1 mit seiner Infrastruktur, Büroflächen, Workshops, Vorträgen und seinem etablierten lokalen Netzwerk ein ideales Arbeitsumfeld für die beteiligten Start-ups. Der Accelerator baut auf das von Roche initiierte Future X Healthcare (FXH) Event auf, das im November 2017 mit mehr als 300 Teilnehmern erstmals unter dem Motto „Making Data Meaningful“ in München stattfand (und 2019 fortgesetzt werden wird).


Fünf Digital Health Start-ups beim „Batch Zero“

Fünf deutsche und internationale Digital Health Start-ups waren Teilnehmer an der Pilotphase, dem sogenannten „Batch Zero“: Die beiden Finalisten des FXH Start-up Awards 2017 FibriCheck (Belgien) und StethoMe (Polen) sowie inveox (Deutschland), Medicus AI (Österreich) und SagivTech (Israel). Von Februar bis Juni 2018 haben die Start-ups gemeinsam mit Roche in den Räumlichkeiten des WERK1 an konkreten Pilotprojekten gearbeitet. Darüber hinaus wurden sie mit Workshops, Coachings und Business Know-how durch Roche Mentoren und externe Experten individuell und maßgeschneidert unterstützt.

Im Pressegespräch schilderte die Teilnehmerin Verena Kretschmann, Head of European Operations von Medicus AI, ihre Erfahrung mit dem Accelerator: „Wir bieten mit Medicus eine intelligente Software, die Gesundheitsdaten verständlich macht und zusätzlich ganzheitlich analysiert und auswertet. Damit können z.B. Diagnostiklabore patientenfreundliche Laborbefunde erstellen, die den Patienten bei gesundheitsrelevanten Entscheidungen helfen. Unser Roche Mentor hat mit uns konkret am Thema Market Access gearbeitet und uns mit wichtigen Ansprechpartnern aus dem Vertrieb vernetzt. So konnten wir u.a. Vertriebsmitarbeiter von Roche auf Kundentermine begleiten, um Medicus vorzustellen. Zudem haben wir spannende Einblicke und Kontakte für die Weiterentwicklung unserer Software erhalten. Uns hat diese Zusammenarbeit unglaublich geholfen.“


Abschluss einer erfolgreichen Pilotphase mit dem „Demo Day“

Im Rahmen des Demo Day am 7. Juni, der den erfolgreichen Abschluss des „Batch Zero“ markiert, präsentierten die teilnehmenden Start-ups ihre finalen Ergebnisse vor Investoren und weiteren Stakeholdern. Auch im Anschluss bleibt Roche mit den fünf Start-ups über mögliche weitere Formen der Zusammenarbeit im Austausch – dazu zählen gemeinsame Forschungsprojekte, Kooperationen, Mentoren-Programme bis hin zu Anteilsübernahmen.

„Wir haben mit dem Digital Health Accelerator Neuland betreten und freuen uns umso mehr über den erfolgreichen Verlauf der Pilotphase. Hierfür möchte ich mich bei den teilnehmenden Start-ups und unseren Kooperationspartnern bedanken“, sagte Dr. Ursula Redeker, Sprecherin der Geschäftsführung der Roche Diagnostics GmbH. „Ich denke, dass wir die Start-ups individuell und zielgerichtet bei der Weiterentwicklung ihrer Geschäftsmodelle unterstützen konnten. Und auch wir haben viel gelernt – besonders von der Kreativität und Dynamik, mit der uns die Teilnehmer begeistert und inspiriert haben. Wir sehen hier zahlreiche Anknüpfungspunkte für eine weitere Zusammenarbeit in der Zukunft.“

Aufgrund der erfolgreichen Pilotphase wird Roche die Idee des Digital Health Accelerator fortführen. Dieser ist auf mehrere Jahre ausgelegt, richtet sich an Start-ups weltweit und wird im September mit dem „Batch One“ in München in die nächste Runde gehen.

Das WERK1 wird vom bayerischen Freistaat gefördert und versteht sich selbst nach den Worten des Leiters Florian Mann als "startup-freundlichster Ort Münchens". Gerade in der etwas erstaunlich-andersartigen Atmosphäre des "Werksgeländes" gelänge es ihm und seinem Team oft besonders gut "das Unerwartete miteinander zu verknüpfen". Einen größeren Erfahrungsschatz habe man bisher zwar vornehmlich in der Versicherungswirtschaft und Finanzwelt mit neuen Digital-Start-ups aufbauen können und der "Digital Health-Accelerator" sei auch für das WERK1-Team Neuland gewesen. Doch dank der pragmatischen und teils hemdsärmligen Herangehensweise aller Beteiligten und Initiatoren, wäre man eben auch rasch vorangekommen.

Auch der Vertreter des bayerischen Wirtschaftsministeriums, Dr. Manfred Wolter (Abteilungssleiter für Innovation, Forschung, Technologie, Digitalisierung), zeigte sich hochzufrieden mit dem Erreichten und insbesondere der Verlängerung der Accelerator-Laufzeit auf weitere 3 Jahre durch die Roche-Unternehmensführung.

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