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München bekommt Helmholtz-Flaggschiff für KI

Helmholtz Artificial Intelligence Cooperation Unit (HAICU). © amiak/ Fotolia.com (modified)

Die Helmholtz-Gemeinschaft fördert ihre Forschungseinheit Helmholtz Artificial Intelligence Cooperation Unit (HAICU) mit 11,4 Mio. Euro. Ihr Hauptsitz wird am Helmholtz Zentrum München sein.

Sämtliche Bereiche der modernen Forschung produzieren tagtäglich riesige Mengen an Daten. Künstliche Intelligenz (KI) spielt bei der Verarbeitung dieser Daten eine große Rolle. Der Einsatz von KI gibt den Wissenschaftlern die Mögllichkeit, die risigen Mengen an Daten zu analysieren, zu verknüpfen und daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen. Um die Chancen der Künstlichen Intelligenz möglichst umfassend zu nutzen, baut die Helmholtz-Gemeinschaft den Bereich der angewandten KI aus. 11,4 Mio. Euro fließen in die Forschungseinheit Helmholtz Artificial Intelligence Cooperation Unit (HAICU), deren Zentrale am Helmholtz Zentrum München aufgebaut wird. Hier werden mehrere Forschungeinheiten sowie eine Expertengruppe zur Unterstützung arbeiten.

Insgesamt werden fünf lokale Forschungsbereich-spezifische Einheiten am Karlsruher Institut für Technologie, Forschungszentrum Jülich, Helmholtz-Zentrum Geesthacht, Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf und am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Oberpfaffenhofen aufgebaut. 

Leiter der bundesweit operierenden Forschungsplattform ist Prof. Fabian Theis. Als Direktor des Instituts für Computational Biology am Helmholtz Zentrum München und Professor für Mathematische Modellierung biologischer Systeme an der Technischen Universität München weiß Prof. Theis, was es bedeutet, mit riesigen Datenmengen umgehen zu müssen: "Die sprichwörtlichen Big Data sind heute in aller Munde, wobei bigger per se erstmal nicht unbedingt better bedeutet“, erklärt der 42-jährige Mathematiker. "Bigger wird erst dann zum Erfolg, wenn die KI mit jedem neuen Datenpunkt smarter wird und man die Daten immer besser durchforsten und kombinieren kann – und genau daran arbeiten wir.“

Prof. Matthias H. Tschöp, CEO des Helmholtz Zentrums München, sieht in dem Projekt und der Auswahl Münchens als Zentrale, eine weitere Bestätigung Münchens als den Standort für zukunftsfördernde Spitzenforschung im Life Science Bereich: "Wir freuen uns und verstehen den Zuschlag als Anerkennung für unsere bereits angestoßenen Aktivitäten im Bereich der Schlüsseltechnologie Künstliche Intelligenz und ihrer Anwendung in der Biomedizin." Zudem festige HAICU die Zusammenarbeit mit der Industrie sowie den beiden Exzellenzuniversitäten TUM und LMU.

Die Helmholtz-Gemeinschaft hat eine gute Ausgangsposition für angewandte KI: sie betreibt etwa große Forschungsinfrastrukturen für Kern- und Teilchenphysik, einen Supercomputer, Satelliten-Missionen oder befasst sich mit komplexen Simulationen von Stammzellen. HAICU soll all diese Daten nutzen um ein weltweit führender Kompetenzträger im Bereich angewandter KI zu werden.

Weitere Informationen:
www.haicu.de
Pressemitteilung Bundesweit operierendes Helmholtz Flaggschiff für Künstliche Intelligenz kommt nach München