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Münchner machen Moleküle in Tumorproben sichtbar - das fördert Helmholtz als eines von sechs Spin-off

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Die Helmholtz-Gemeinschaft hat sechs vielversprechende Geschäftsideen für das Förderprogramm „Helmholtz Enterprises“ ausgewählt. Den Ausgründungsprojekten stehen nun für ein Jahr bis zu 260.000 Euro zur Verfügung. Eines der drei Life-Scienc-Projekte kommt aus München.

Um den Weg aus der Forschung in die Anwendung zu bringen, fördert Helmholtz Entrepreneure aus der Wissenschaft mit verschiedenen Förderinstrumenten. So kann die Forschungsgemeinschaft 176 Ausgründungen seit 2005 verzeichnen, rund die Hälfte davon hat das Förderprogramm "Helmholtz Enterprise" hervorgebracht.
Sechs neue Spin-offs haben nun in der aktuellen Ausschreibungsrunde des Programms die Chance bekommen, ihr Projekt in ein Unternehmen zu überführen. Dafür erhalten die Gründer bis zu 260.000 Euro für ein Jahr und zusätzliche unterstützende Programme.

Drei der geförderten Geschäftsideen kommen aus dem Life-Science-Bereich. Aus München darf sich das Team von Dr. Achim Buck vom Helmholtz Zentrum München – Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (HMGU) über die Auswahl seines Projektes Theraselect freuen. Die Wissenschaftler wollen mit neuen diagnostischen und pharmakologischen Tests die Therapie von Krebspatienten verbessern. Dafür nutzen sie eigens entwickelte Methoden in der bildgebenden Massenspektrometrie, die tausende von Molekülen in Gewebeproben sichtbar machen. So können bei Arzneimittelstudien Wirkstoffe und ihre Stoffwechselprodukte unterschieden werden, um den Erfolg einer Therapie nachzuweisen. Außerdem lassen sich spezifische Biomarkerprofile aus klinischen Gewebeproben erfassen. Mit der neuen Methode könnten Ärzte künftig personalisierte Behandlungsentscheidungen treffen und neue Maßstäbe in der Krebsdiagnostik setzen.

Das Projekt MyoPax vom Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) will als erste Biobank für Muskelgewebe Patienten mit seltenen Muskeldystrophien die Möglichkeit geben, Stammzellen mit Gendefekten zu reparieren und als Gewebe aufbereitet zu lagern. Im Falle einer möglichen Stammzelltherapie könnte dann auf die Proben zurückgegriffen werden.
GEOMAR vom Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel verfolgt mit seinem Projekt Osteolabs die Entwicklung eines nicht-invasiven Biomarker zur frühen Erkennung von Osteoporose. Der Biomarker auf der Basis einer aus der Meereschemie stammenden Analysemethode für Kalziumisotope lässt sich einfach über eine Untersuchung von Urin oder Blut nachweisen und soll auch Rückschlüsse über den Therapieerfolg erlauben.


Mehr Informationen zu den weiteren Projekten und zum Förderprogramm:

Pressemitteilung: Rückenwind für Gründer: Helmholtz fördert sechs innovative Spin-Offs

Förderprogramm "Helmholtz Enterprise"