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Münchner Studententeam "Phactory" erfolgreich mit sicheren Bakteriophagen

Das "Phactory"-Team bei der Preisverleihung in Boston. Beim internationalen iGEM-Wettbewerb erhielt es den zweiten Preis für seine neue Herstellungsmethode von Bakteriophagen. (Image: G. Westmeyer / TUM)

Phactory, ein Team von Studenten der Technischen Universität München (TUM) und der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) hat eine Methode entwickelt, Bakteriophagen sicher und sauber herzustellen, damit sie im Kampf gegen bakterielle Infektionen als alternative zu Antibiotika genutzt werden können. Im renommierten globalen iGEM-Wettbewerb belegte das Team damit den zweiten Platz unter den über 350 Teams.

Bakteriophagen sind Viren, die selektiv Bakterien angreifen und töten können. Ein grundlegendes Problem bei der Herstellung von Bakteriophagen ist die Notwendigkeit einer bakteriellen Wirtszelle. Pathogene Bakterien sind jedoch gefährlich, und ihre Verwendung erfordert strenge Sicherheitsvorkehrungen im Labor. Das von Phactory (zur Projekt-Webseite) entwickelte Verfahren basiert deshalb auf einem zellfreien System. So konnte das Team Bakteriophagen gegen E. coli (EHEC)-Infektionen herstellen, die durch eine Epidemie im Jahr 2011 in Deutschland bekannter geworden sind. Außerdem entwickelte das Team eine Software, die eine Verunreinigung des Materials feststellen kann und hat die Phagen für eine orale Verabreichung in eine magensaftresistente Hülle gepackt.

Neben Platz 2 wurde Phactory für das beste Manufaktur-Projekt, die beste Software Applikation, die beste Präsentation und die beste Website (“Wiki") ausgezeichnet.

Der jährlich in Bosten stattfindende iGEM-Wettbewerb richtet sich an Forschungsprojekte in der Synthetischen Biologie von Studierenden aus aller Welt. Er wird jährlich von der internationalen Genetically Engineered Machine Foundation, einer unabhängigen gemeinnützigen Organisation mit Sitz in Boston, veranstaltet. Der Wettbewerb wurde ursprünglich am renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT) konzipiert.