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Sirion gelingt Mega-Deal mit US-Firma Denali, noch im Januar wird US-Niederlassung eröffnet

© Sirion Biotech GmbH

Seit mehr als zehn Jahren ist die Sirion Biotech GmbH als verlässlicher Partner bekannt, wenn es um Produkte und Dienstleistungen aus dem Bereich Zell- und Gentherapien geht. Seit 2 Jahren schreibt man schwarze Zahlen in der Zentrale im Martinsrieder Innovationszentrum IZB. Nach internationalen Niederlassungen bzw. Verbindungsbüros in Tokio, Süd Korea und Tel Aviv (Israel) eröffnet Sirion Ende Januar nun auch eine US-Niederlassung mit eigenem Vor-Ort-Team in Boston, USA.

Von der Ostküste ist es dann zumindest auch etwas näher zum neuesten Kooperationspartner, der börsennotierten Denali Therapeutics Inc, die von einstigen Genentech-Führungspersönlichkeiten erst vor wenigen Jahren im (meist sonnigeren) Kalifornien gegründet und mit einem Mega-IPO an die Börse gebracht worden war. Mit der aktuellen, noch Ende 2018 abgeschlossenen Abmachung dürfte Sirion finanziell in ganz neue Sphären vorstoßen. Laut Sirion handele es sich um die "bis dato wichtigste" Kooperation des Unternehmens.

Konkrete Summen wurden zwar nicht genannt, die Münchener erhalten jedoch von der an der US-Börse Nasdaq gelisteten Denali Therapeutics Inc. ihre Entwicklungsaufwendungen erstattet und bekommen weitere Vorauszahlungen als substantielle Barbeträge. Zahlungen nach dem Erreichen bestimmter Entwicklungsphasen sowie eine Umsatzbeteiligung im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich, sollten Produkte aus dieser Kooperation den Markt erreichen, kommen als die bekannten "Bio-Dollars" hinzu, die zuerst einmal nur die Phantasie anregen mögen. Wenn aber beispielsweise tatsächlich die Entwicklung einer Alzheimertherapie durch die neue Therapiemöglichkeit eines gentherapeutischen Eingriffs gelingen sollte, dürfte aus anfangs kleineren Beträgen schnell eine riesige Summe mit sehr vielen Nullen werden. 

Denali hat einen Schwerpunkt bei neurodegenerativen Erkrankungen. Drei niedermolekulare Wirkstoffkandidaten sind in der frühen klinischen Entwicklung, weitere "small molecules" sowie einige Biopharmaka warten in der Pipeline. Mit Partner Sanofi (Frankreich) läuft ein Programm in den Indikationen Amyotrophe Lateralsklerose (ALS), Morbus Alzheimer und Multiple Sklerose, für ein anderes Programm konnte Denali Takeda (Japan) als Partner gewinnen.

Gentherapien sind für Denali allerdings Neuland. Hier bringen Sirion und Dirk Grimm (Universität Heidelberg) ihr Wissen ein. Sirion arbeitet seit Jahren an adenoassoziierten Viren (AAV) als Vektoren für Gentherapien. Deren Vorteil gegenüber anderen Vektortechnologien: AAV-Vektoren überqueren leichter die Blut-Hirn-Schranke und können somit systemisch gegeben werden. Das Ziel der Partnerschaft ist es, neuartige AAV-Kapside zu entwickeln, die ein sichereres Produktprofil inklusive einer besseren Spezifität und Effizienz aufweisen als derzeit verfügbare Alternativen. Über die adressierten molekularen Zielstrukturen und die Art der Gentherapie war nicht viel zu vernehmen. Laut Sirion-Chef Christian Thirion gehe es um bestimmte Proteintherapeutika, deren Bauplan mit den Vektoren ins Gehirn geschleust werden soll, wobei Denali bereits im Tiermodell erfolgreich hatte zeigen können, wie die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden ist.

Alexander Schuth, COO von Denali Therapeutics, erklärte zu der Kooperation: „Wir freuen uns, mit SIRION Biotech zusammenzuarbeiten und unser Know-how rund um die Blut-Hirn-Schranke und neurodegenerative Erkrankungen mit SIRIONs führendem Know-how in Bezug auf virale Vektoren für die Gentherapie zu kombinieren, um neue Therapien für Erkrankungen des Gehirns zu ermöglichen . Diese Partnerschaft wird unser Portfolio um eine neue therapeutische Modalität erweitern und ergänzt unsere bestehenden biotherapeutischen und niedermolekularen Programme. “

„Wir glauben, dass durch unsere Partnerschaft mit Denali auf das Zentralnervensystem ausgerichtete und auf AAV basierende Gentherapien schnellstmöglich den Weg zum Markt erreichen können. Damit würden Millionen von Patienten auf der ganzen Welt, die an verheerenden neurodegenerativen Erkrankungen wie Parkinson, Alzheimer und ALS leiden, neuartige Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung gestellt werden,” so Sabine Ott von Sirion, die die Kooperation maßgeblich in die Wege geleitet hat.

Information:

https://www.sirion-biotech.com/about-us/company/

 

 

(Mit Material von www.transkript.de mit freundlicher Genehmigung)