Am 25. Juni stellte der Fachverband vfa bio seinen von der Strategieberatung Boston Consulting Group (BCG) erarbeiteten Biotech-Report vor. Zu feiern gibt es: 38 Biopharmazeutika Neuzulassungen, 6 Prozent mehr Beschäftigte in der medizinischen Biotechnologie.
Der Branchenreport „Medizinische Biotechnologie in Deutschland 2019“ zeigt Bestwerte für Biopharmazeutika: 2018 gab es mit 38 so viele Zulassungen für Biopharmazeutika wie sonst in zwei Jahren zusammen. 24 davon beruhten auf einem neuen Wirkstoff, die übrigen waren Biosimilars. Zudem erwies sich die Branche der medizinischen Biotechnologie, die diese Medikamente erfindet, entwickelt, produziert und vertreibt, 2018 in Deutschland erneut als Jobmotor: Ihre Belegschaft wuchs weiter um +6 Prozent auf insgesamt 49.700 Mitarbeiter.
Der Umsatz mit Biopharmazeutika betrug 2018 11,4 Mrd. Euro (im ambulanten und Krankenhaus-Bereich zusammen) gegenüber 10,2 Mrd. Euro 2017. Sie erreichten 27,4 Prozent Marktanteil (zuvor 26,0 %). Maßgeblich für diese Entwicklung sind weiter zunehmende Verordnungen aufgrund des hohen medizinischen Bedarfs sowie die Neuzulassungen der letzten Jahre. „Die medizinische Biotechnologie ist therapeutisch wie ökonomisch stark“, kommentierte Dr. Frank Mathias, Vorsitzender von vfa bio und CEO der Rentschler Biopharma SE heute bei der Vorstellung des Reports in Frankfurt a.M. „Dazu tragen Forschung und Produktion am Standort Deutschland wesentlich bei. Doch um den Anteil an der globalen Wertschöpfung der medizinischen Biotechnologie zu stärken, sollte Deutschland entschlossener vorangehen. Dazu zählt, für kleine und mittlere Unternehmen mehr Innovationskapital zu mobilisieren. Dazu gehört auch, die Digitalisierung im Gesundheitswesen voranzubringen, um wichtige Erkenntnisquellen für kommende Innovationen zu erschließen und die Versorgung der Patienten zu verbessern.“
Biosimilars: relevanter Markfaktor
Neben den wirtschaftlichen Kennzahlen der medizinischen Biotechnologie in Deutschland für das Jahr 2018 legt der Report den Fokus auf Biosimilars, die in Deutschland ein sehr starkes Wachstum aufweisen und bereits wenige Monate nach ihrer Markteinführung signifikante Marktanteile gewinnen. In den Anwendungsgebieten, in denen es Biosimilars seit mindestens einem Jahr gibt, haben sie 38 % Marktanteil. „Das zeigt“, so Mathias, „dass Biosimilars zu einem sehr relevanten Marktfaktor geworden sind, weil Ärzte sie schnell und häufig einsetzen. Dementsprechend brauchen sie auch keine weiteren politischen Interventionen wie die automatische Substitution in der Apotheke. Sie können aus eigener Kraft im Wettbewerb bestehen.“
Fokus Autoimmunerkrankungen
Ein weiteres Kapitel widmet sich den Autoimmunerkrankungen, dem umsatzstärksten Anwendungsgebiet von Biopharmazeutika. 5 bis 8 Prozent der Bevölkerung sind von diesen Erkrankungen betroffen. Anhand ausgewählter Beispiele wird der Nutzen von Biopharmazeutika für die betroffenen Patienten verdeutlicht. Aktueller Hinweis: Auf der Konferenz "FORUM Science & Health" vom 3.-4. Juli in Fürstenfeldbruck b. München wird in einer eigenen Vortragssession dieser Themenkomplex der Autoimmunerkrankungen und aktuelle Medikamentenentwicklungen in Wissenschaft und Unternehmen tiefergehend dargestellt und darüber diskutiert.
Weitere Kapitel der aktuellen Studie widmen sich Applikationshilfen sowie der Bedeutung von Patientenbegleitprogrammen.
Weitere Informationen:
Branchenreport „Medizinische Biotechnologie in Deutschland 2019“