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Warmlaufen in Frankfurt…

für München 2015 – die BIO-Europe feierte in Frankfurt 20. Geburtstag und eine insgesamt gute Stimmung.

Mit 3.200 Teilnehmern aus 54 Ländern und 18.000 Partnerings hat die diesjährige BIO-Europe ihre Bedeutung für die Branche erneut unterstrichen. Vom 3 bis 5. November wurde in Frankfurt zudem der 20. Geburtstag der wichtigsten europäischen Biotech-Konferenz gefeiert. Doch das – aus unserer Sicht – Wichtigste gleich zu Beginn: im November 2015 wird die BIO-Europe wieder in München stattfinden, die BioM gibt gemeinsam mit dem bayerischen Wirtschaftsministerium und der Stadt München dann den Local Host.

Die drei Tage im Herbst sind inzwischen ein fester Termin der meisten Biotech-Chefs in Europa: In diesem Jahr hatte die Hessen Trade & Invest GmbH die BIO-Europe ins Messegelände von Frankfurt am Main geholt. Die Hessen freuten sich über die sehr starke Nutzung der Partnerings und die hohe Beteiligung internationaler Besucher.

Einige weitere Informationen zur Messe finden sich bei www.biotechnologie.de, natürlich der Hessen Agentur oder auch bei der EBD Group, den Hauptveranstaltern dieser Branchentagung.

Gab es wirklich „Neuigkeiten“ in Frankfurt?

Das zu beantworten ist schon deswegen schwierig, da jeder Besucher dies ganz anders wahrgenommen haben wird. Aber ist es so neu, dass Big Pharma massiv auf der Suche nach interessanten Projekten jeglicher Entwicklungsstufe ist? Patent Cliff und Pipelineschwäche sind nun nicht gerade die allerneuesten Schlagworte, sondern seit vielen Jahren geläufig auf dem Dating-Markt der Partnering-Konferenzen. Noch immer bedient sich BigPharma lieber bei anderen Innovationsschmieden, statt die eigene F&E-Infrastruktur wieder hochzufahren. So bleibt man flexibel und ein Partnerprojekt ist dann auch einfacher beendet als eine eigene Forschungsabteilung umstrukturiert. Im Erfolgsfall kann man den quasi „verlobten“ Partner ja dann auch ganz „ehelichen“, bzw. sich einverleiben – und den Biotechs bleibt in Deutschland, auch in vielen anderen Ländern Europas, derzeit nichts anderes übrig, als diese etwas ungleiche Rollenverteilung bei der Branchen-Brautschau zu akzeptieren.

Natürlich wurde auch in Frankfurt heftig in die USA geschielt bzw. deren ganz anders geartete Branchenstruktur als Vorbild zitiert. Gerade durch die rekordverdächtig hohe Zahl an IPOs in 2013 und 2014 (die einstige Rekordmarke Anfang der 2000er Jahre wird wohl dieses Jahr noch gerissen), sind die Biotechfirmen auch mit allerfrühesten präklinischen Projekten dort keine „Bittsteller“, sondern in der Position der Stärke und können unter einer Zahl von Pharma- oder Investoren-„Bewerbern“ auswählen.

Wenn nun auch die europäischen Biotechs durchaus in den Fokus der, in letzter Zeit wieder stärker aktiven und finanzierten, VC-Fonds oder Corporate Fonds geraten, so könnte dies ja auch daran liegen, dass in den USA eine Partnerschaft schon deutlich teurer einzukaufen wäre. Solche Hoffnungen auf die berühmte „US-Investoren-Tsunamiwelle“, die hier nicht für eine Verwüstung, sondern zur Belebung der Branche sorgen sollte, waren zumindest die Basis für eine grundsätzlich positive Stimmung in Frankfurt. Diese konnte durch einige positive Firmennachrichten sowie sehr nette Rahmenevents auf Main-Schiffen oder in Zigarren-Clubs noch zusätzlich verbessert werden.

Am Ende der Veranstaltung schließlich wurden zur Voreinstimmung auf München Brez'n und Bier an blau-weißkarierten Tischen des Bayerischen Gemeinschaftsstandes gereicht. Dort stellten auch die bayerischen Unternehmen 2bind, BioVariance, Conogenetix, Coriolis, IMGM, CapMatchMedical und der Regensburger BioPark aus. Dass dem diesmaligen hessischen Gastgeber dabei ein Fußballtrikot eines nicht ganz unbekannten Münchner Clubs mit der symbolträchtigen „15“ überreicht wurde (Bild), sollte dabei weder ein Affront gegenüber der Frankfurter Eintracht noch dem auch nicht ganz unbekannten anderen Münchner Fußballclub sein. Horst Domdey, Sprecher des bayerischen Biotechnologie Clusters, erhielt als Gegengeschenk zwei gelbe Einwink-Kellen, wie sie die so genannten „Marshaller“ zum Einweisen der Parkposition am Flughafen benutzen – um möglichst viele Besucher damit erfolgreich nach München lotsen zu können.

Bitte merken Sie sich also bereits jetzt diesen Termin vor: der bayerische Biotech-Cluster, vertreten durch die BioM, wird mit dem bayerischen Wirtschaftsministerium und der Stadt München vom 2. bis 4. November 2015 nächster Gastgeber der BIO-Europe sein!