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Zwei Gründerteams aus München als GO-Bio-Preisträger ausgezeichnet

Das Team NanoCapture: Dr. Petar Marinković, Dr. Marina Fütterer, Dr. Oliver Thorn-Seshold (v.l.n.r.) © NanoCapture

Das Team Deoxy Technologies: Dr. Johannes B. Woehrstein, Dr. Robert Grummt, Dr. Heinrich Grabmayr (v.l.n.r.) © Deoxy Technologies

Die GO-Bio-Preisträger 2018, ausgezeichnet auf den Deutschen Biotechnologietagen 2018 in Berlin. © NanoCapture

Die GO-Bio-Preisträger 2018 stehen fest: Acht Gründerteams wurden auf den Deutschen Biotechnologietagen in Berlin ausgezeichnet. Zwei von ihnen kommen von der Ludwig-Maximilians-Universität München. Die Gewinner erhalten jeweils eine Millionenförderung durch das BMBF.

In seiner Eröffnungsansprache der Deutschen Biotechnologietage 2018 am 18. April zeichnete Georg Schütte, Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), die Preisträger der diesjährigen GO-Bio-Wettbewerbs aus.
Bereits zum achten Mal fördert das BMBF Gründerteams mit jeweils etwa einer Million Euro pro Jahr. Diesmal dürfen sich sogar acht Teams über die Auszeichnung freuen. Unter ihnen sind gleich zwei Preisträger aus München. Dr. Petar Marinković und Dr. Johannes B. Woehrstein (beide von der LMU München) haben sich jeweils mit ihrem Team und ihrer Forschung gegen insgesamt 68 Mitbewerber durchgesetzt.

Die Preisträger-Projekte repräsentieren die derzeitigen Topthemen aus Biomedizin und Bioökonomie: von Krebsimmuntherapien über die Gentherapie gegen Epilepsie bis zur Schutzimpfung gegen Zecken. Technologieplattform-Entwickler beschäftigen sich mit Genome Editing, der Einzelzell-Analyse bis hin zu Nanopartikeln als Wirkstofftransporter. Zwei GO-Bio-Gründerteams setzen auf nachwachsende Rohstoffe für ihre Produktentwicklung.

Das Team um Petar Marinković arbeitet mit dem Projekt „Nano-Capture“ daran, die Wirksamkeit von Krebstherapien zu verbessern. Wirkstoffe sollen gezielt ins Tumorgewebe gelangen, damit sie dort effizient wirken und möglichst wenige Nebenwirkungen auslösen. Erste Ideen wurden bereits im Rahmen der BMBF-Initiative „Innovationsakademie Biotechnologie“ gefördert. Im Rahmen der GO-Bio-Förderung soll nun vor allem das Produkt („NanoCap-DLV“) vorangetrieben werden, das die Verabreichung (Drug Delivery) von zugelassenen Chemotherapeutika im Nanogrößenbereich verbessern soll.

Auch bei Johannes B. Woehrstein und seinem, Team von „DEOXY Technologies“ geht es um eine verbesserte Therapie gegen Krebs. Zur Identifizierung von besonders aggressiven Tumorzellen, will das Team eine auf eigens entwickelten fluoreszierenden Nanopartikeln basierenden Plattformtechnologie etablieren, mit der sich Gene einzelner Zellen im Hochdurchsatz schnell und zuverlässig vermessen lassen. Die direkte Detektion von bekannten Genen macht das DEOXY-System präzise und hochsensitiv und eignet sich somit für die Anforderungen der klinischen Praxis: Damit können mehr als tausend Zellen auf einmal analysiert werden, um die jeweils aggressivsten herauszufinden. Darauf aufbauend können Ärzte dann eine personalisierte Tumortherapie für den jeweiligen Patienten auswählen.

Die BMBF-Fördermaßnahme GO-Bio unterstützt gründungswillige Forschende mit innovativen Ideen aus den Lebenswissenschaften in der frühen Projektphase. Mit der Gründungsförderung werden die Forscherinnen und Forscher bis zu sieben Jahre unterstützt – bis zu vier Jahre bis zur Gründung in der ersten Förderphase und bis zu weiteren drei Jahren nach der Gründung in einer zweiten Förderphase. Zusätzlich wird den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in der Fortbildungsreihe „Gründer-Gespräche“ zweimal jährlich unternehmerisches Wissen vermittelt und sie erhalten umfangreiche Coaching- und Beratungsleistungen.

Die GO-Bio-Preisträger 2018 im Überblick:

Designer-Rekombinasen für präzise Genomchirurgie-Plattform
Prof. Dr. Frank Buchholz, Technische Universität Dresden

Hochwertige Peptidmischungen für die gesunde Ernährung aus alternativen Agrarreststoffen
Prof. Dr. Hans-Jürgen Danneel, Hochschule-Ostwestfalen-Lippe

Gentherapie gegen Epilepsie
Prof. Dr. Regine Heilbronn, Charité – Universitätsmedizin Berlin

Aminolipin zur Formaldehyd-freien Fixierung von biologischen Materialien
Prof. Dr. Bernhard Hirt, Eberhard Karls Universität Tübingen

Impfstoff gegen Zecken
Prof. Dr. Michael Hust, Technische Universität Braunschweig

T-Zell-Immuntherapie gegen Blutkrebs
Dr. Felix Lorenz, Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin, Berlin-Buch

Neues Transportsystem für Chemotherapeutika im Nanoformat
Dr. Petar Marinković, Ludwig-Maximilians-Universität München

Plattformtechnologie für hochparallele Einzelzell-Genanalyse von Tumorgewebe
Dr. Johannes B. Woehrstein, Ludwig-Maximilians-Universität München


Weitere Informationen:

www.go-bio.de

Millionenprojekte für LMU-Wissenschaftler aus "Forschung aktuell" der LMU

www.biotechnologietage.de