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Weltmeister 2014 – doch was wird aus der deutschen Biotechnologie in kommenden Jahren?

Diese Frage wurde beim diesjährigen BioM Dinner am 9. Dezember vom Topmanagement der Bayerischen Biotechnologie- und Pharma-Branche reflektiert. Wie jedes Jahr lud die Clusterorganisation BioM zum Jahresabschluss zu dieser exklusiven Veranstaltung in den Lenbach-Palais.

Der Keynote-Redner Kemal Malik, Vorstand für Innovation der Bayer AG, begeisterte mit einer glasklaren Branchenanalyse und thematisierte in seinem inspirierenden Vortrag sehr konkret die aktuellen Herausforderungen der Branche. So würde sich die Pharmabranche in drei große Felder aufspalten: zum Einen die „heavy weights“ - Großtanker wie Novartis und Roche, die mit einer beeindruckenden Pipeline selbst für Innovation stehen. Die „focused powerhouses“ – sind hingegen Unternehmen wie Bayer selbst, die NovoNordisk, Gilead oder Regeneron, die sich durch Schwerpunktbildung auf einzelne Indikationen und Technologieansätze ein eigenes Innovationsprofil gegeben haben. Die „externally focused“ Pharmariesen schließlich, wie Sanofi, Johnson&Johnson, GSK sowie AstraZeneca, setzen strategisch ausschließlich auf Innovations-Zukauf. Unter „Innovationsaspekten“ eher unberücksichtigt ließ er dabei einen vierten durchaus wachsenden Sektor, nämlich die Biosimilar- und Generika-Firmen, die den Innovatoren manchmal dicht auf den Fersen sind (Teva, Valeant, actavis), aber kaum eigene F+E-Investitionen tätigen.

Die gut 100 Teilnehmer reagierten mit angeregten und intensiven Diskussionen und Gesprächen an ihren Tischen. „Der ungezwungene Austausch in angenehmer, entspannter Atmosphäre hat schon so manches Kooperationsprojekt in die Wege geleitet“, sagt Prof. Dr. Horst Domdey, Geschäftsführer der BioM. „Daher freuen wir uns sehr, dass sich unser BioM Dinner zu einer schönen Tradition der Bayerischen Biotechnologie- und Pharma-Szene entwickelt hat.“

Franz Josef Pschierer, Staatssekretär im Bayerischen Wirtschaftsministerium, drückte in einem Grußwort seine Verbundenheit mit der Biotechnologie-Branche aus und gab ein klares Bekenntnis zum Innovationsstandort Bayern.  Hierzu passte auch ein weiteres Highlight des Abends: Prof. Gerd Riethmüller, Mitgründer von Micromet und Miterfinder der BiTE-Technologie, gab anlässlich der kürzlichen US-Zulassung des ersten Münchner BiTE-Antikörpers „Blincyto“ (ehem. Blinatumomab) einen kurzen Einblick in den Start der Immunforschung in München, die Lernkurve und das heutige vertiefte Verständnis zum Einsatz solcher herausfordernder Medikamente.