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Eröffnung des BioSysM am Campus Martinsried-Großhadern

Am 19. April wurde das Forschungszentrum für Molekulare Biosysteme (BioSysM) der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) offiziell eröffnet. Der Neubau auf dem HighTech-Campus Martinsried-Großhadern bietet Platz für rund 200 Mitarbeiter. Im BioSysM konzentriert die LMU ihre systembiologische Forschung. Systembiologen nehmen nicht einzelne Gene oder Proteine, sondern komplexe biologische Systeme als Ganzes in den Blick. Mit Hilfe von Big Data entschlüsseln sie funktionale Netzwerke und wie diese auf Störungen reagieren. Mit dem Aufspüren von Fehlfunktionen und neuen therapeutischen Angriffspunkten legt die Biosystemforschung in ihrem interdisziplinären Zusammenwirken den Grundstein für die Systemmedizin.

Stefan Müller (Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesforschungsministerium, BMBF) betonte: "Bei rund  3 Milliarden Euro Investitionen des BMBF in Forschungsbauten seit 2007, sind alleine rund 530 Mio. nach Bayern und davon gut 320 Millionen € nach München geflossen. Ich freue mich, die insbesondere in diesem Neubau angestrebte interdisziplinäre Interaktion auch in der architektur verwirklicht zu sehen".

Vier Lehrstühle sowie vier Nachwuchsgruppen werden im BioSysM untergebracht. Prof. Ulrike Gaul ist die wissenschaftliche Koordinatorin des Forschungszentrums. Die Biochemikerin wird mit ihrer Forschungsgruppe vom Genzentrum ins benachbarte neue Gebäude umziehen. Ebenso der Immunbiochemiker Veit Hornung und ein Teil des Lehrstuhls von Dirk Trauner, Professor für Chemische Biologie und Chemische Genetik. Als vierter Lehrstuhl soll eine Einheit für Computational Biology aufgebaut werden. Außerdem zieht mit Don Lamb, Professor für Biophysikalische Chemie, ein Spezialist für superauflösende Fluoreszenzmikroskopie ein.

Die verschiedenen Gruppen sollen in engem Austausch miteinander stehen und gemeinsam an interdisziplinären Projekten arbeiten. Offenheit und Vernetzung sollen die Forschung im BioSysM prägen. Dieser Anspruch spiegelt sich auch in der offenen Architektur des Gebäudes wider. So verbindet ein offenes Treppenhaus Sitzgruppen auf allen vier Etagen miteinander und schafft Raum für Begegnungen.

Gemeinsam mit dem Genzentrum bildet der Neubau BioSysM den Kern des Forschungsverbundes BioSysNet. Dieser bündelt die bayerische Biosystemforschung und wird vom Freistaat an mehreren Standorten gefördert. Das Konzept Forschungsverbundes, welches auch den Forschungsneubau beinhaltet, wurde unter anderem vom damaligen Leiter des Münchner Genzentrums Prof. Patrick Cramer (heute MPI in Göttingen) sowie von Prof. Horst Domdey erstellt. Prof. Domdey ist der wissenschaftliche Leiter von BioSysNet und Geschäftsführer der BioM GmbH – die Namensähnlichkeit von BioSysM und BioM ist daher kein Zufall.

Siehe: http://www.biosysnet.de/