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Bayern und nun auch Bund fördern Entwicklung von COVID-19 Therapien

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Nachdem Bayern am 22. Dezember mit der Bayerischen Therapiestrategie sein 50 Millionen Euro Förderprogramm für erfolgversprechende Forschungsansätze zur Medikamentenentwicklung gegen COVID-19 gestartet hat, zieht nun auch der Bund nach. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat eine neue Förderbekanntmachung zur Entwicklung von Medikamenten und anderen Therapeutika gegen COVID-19 veröffentlicht.

Auch die Impfung gegen SARS-CoV-2 wird die Pandemie nicht mit einem Schlag beenden. Es wird Monate dauern, bis eine Herdenimmunität erreicht ist und auch dann werden noch Menschen an COVID-19 erkranken. Die Entwicklung eines wirksamen und sicheren Medikaments ist deshalb von zentraler Bedeutung.

Bayerische Therapiestrategie gestartet

In Bayern werden im Rahmen der Bayerischen Therapiestrategie 50 Millionen Euro aus dem "Sonderfonds Corona-Pandemie" fließen, um die Entwicklung von Medikamenten und Therapien zu beschleunigen. Die Förderung soll vor allem dort greifen, wo wegen Marktversagen oder schwieriger, langwieriger Finanzierung vielversprechende Forschungsvorhaben nicht schnell genug umgesetzt werden. Dabei sollen die vielfältigen Potentiale gehoben werden, die Bayern als Biotechnologie- und Medizinstandort mit internationaler Spitzenposition hat.

Es sollen sowohl unternehmerische als auch akademische Therapieansätze gefördert und unterstützt werden.

In einem Bewilligungsverfahren mit fachlicher Einzelfallprüfung sollen dabei vorrangig umsetzungsnahe Ansätze priorisiert werden. Eine zielgenaue und schnelle Mittelausgabe wird durch Abwicklung über bereits bestehende
Förderprogramme des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie (StMWi) sichergestellt.

Skizzen können bis zum 31.01.2021 beim Projektträger Jülich eingereicht werden.

Nähere Informationen zum Förderaufruf und dem Verfahren finden Sie unter Förderaufruf Bayerische Therapiestrategie bzw. www.fips.bayern.de. Bei Fragen können Sie sich gerne per E-Mail an BioM wenden: info@remove-this.bio-m.org

In Bayern engagieren sich seit Ausbruch der Pandemie zahlreiche Firmen in der Corona-Forschung – neben der Entwicklung von Diagnostika und Impfstoffkandidaten auch in der Medikamentenentwicklung. An die 20 innovative Konzepte wurden bislang vorgelegt. BioM rief bereits im Frühjahr auf, Projektvorschläge einzubringen und hat sich für die Schaffung einer bayerischen Förderung zur Entwicklung von Medikamenten und Therapien
eingesetzt, mit denen sich potentiell lebensbedrohliche Erkrankungen durch das SARS-CoV-2-Virus zielführend behandeln lassen.

Auch das BMBF fördert Forschung und Entwicklung dringend benötigter Therapeutika gegen SARS-CoV-2

Das Förderprogramm der BMBF-Inititiative über mindestens 50 Millionen Euro ergänzt die bereits laufenden Unterstützungen des BMBF zur COVID-19 Forschung, unter anderem der Entwicklung eines Impfstoffes im Rahmen der internationalen Impfstoffinitiative CEPI – der Coalition for Epidemic Preparedness Innovations -  und innerhalb des Nationalen Sonderprogramms zur Beschleunigung der Impfstoffentwicklung.

Ziel des Förderprogramms zur Forschung und Entwicklung dringend benötigter Therapeutika gegen SARS-CoV-2 ist, die klinische Entwicklung erfolgsversprechender therapeutischer Ansätze gegen COVID-19 zu stärken.

Das Programm des BMBF hat das Ziel, die klinische Entwicklung zu unterstützen, also die Phase, in der die Sicherheit und Wirksamkeit eines neuen Therapeutikums klinisch geprüft wird. Gegenstand der Förderung sind die Durchführung notwendiger Arbeiten zur Herstellung von Prüfpräparaten nach Good Manufacturing Practice (GMP) und die klinischen Prüfungen der Phasen I – IIb, um hinreichend sichere Schlussfolgerungen für ein positives Nutzen-Risiko-Verhältnis für eine beschleunigte Zulassung zu ermöglichen.

Antragsberechtigt sind Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft, die zum Zeitpunkt der Förderung über eine Betriebsstätte in Deutschland verfügen und kleine Verbünde unter entsprechender industrieller Koordinierung.

Förderanträge können bis zum 17. Februar 2021 vorgelegt werden. Spätestes Laufzeitende ist der 31. Dezember 2023.

Mit der Abwicklung der Fördermaßnahme hat das BMBF den folgenden Projektträger beauftragt:

VDI/VDE Innovation + Technik GmbH (VDI/VDE-IT)
- Wirkstoffforschung -
Steinplatz 1
10623 Berlin

Ansprechpartner sind:
Dr. Lisa von Kleist
Dr. Sebastian Delbrück
Telefon: 030/31 00 78-498
Email: covid19@remove-this.vdivde-it.de

Weitere Informationen 
https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/12638.php