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BioM Dinner: Zukunft der Biotechnologie und Führung in der Krise

Prof. Ralf Huss, BioM, Bastian Auer, Jugend forscht Gewinner, Prof. Lothar Wieler, Hasso-Plattner-Institut und Dr. Markus Wittmann, StMWi (v.l.n.r.) © BioM / Michael Woelke

Beim traditionellen BioM Jahresabschluss-Dinner gab Geschäftsführer Prof. Ralf Huss einen Überblick über die bayerische Biotechnologie und zudem einen Ausblick auf die kommenden Aktivitäten von BioM. Prof. Lothar Wieler vom Hasso-Plattner-Institut zeigte in seiner Keynote seine Vision von „Führung in der Krise“ auf. Zudem stellte „Jugend forscht“ Gewinner Bastian Auer sein Projekt zur verbesserten Durchführung von EKGs mit Hilfe von KI vor.

Zum Jahresausklang kamen wieder zahlreiche Vertreter der Biotech- und Pharmabranche beim BioM Dinner in München zusammen, bei dem nebem Netzwerken auch spannende Vortäge geboten waren.

In seiner eindrucksvollen Keynote machte Prof. Lothar Wieler, ehemaliger Präsident des Robert Koch-Instituts und nun Sprecher des Clusters Digital Health am Hasso-Plattner-Institut in Berlin, seine Vision von „Führung in der Krise“ deutlich. So waren für Wieler während der COVID-19 Pandemie  unter anderem „Vertrauen durch Transparenz, Demut und eine gelebte Fehlerkultur und Wertschätzung miteinander“ besonders relevant geworden. Darüber hinaus stellte er klar, dass man noch nie so viel gelernt hätte wie in dieser Krise. Er mahnte, diese Erkenntnisse müsse man nun nutzen, auch für die Prävention.

Ebenso beeindruckend war die Vorstellung von „Jugend forscht“ Gewinner Bastian Auer. Der 20-jährige hat ein neues EKG-Konzept entwickelt, das maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz nutzt, um die Notfalldiagnostik von Herzrhythmusstörungen zu vereinfachen. Statt der üblichen zehn EKG-Elektroden werden nur vier benötigt. Neuronale Netzwerke ergänzen die fehlenden Daten der sechs anderen Elektroden, wodurch ein vollständiges und störungsfreies Diagnostik-EKG ermöglicht wird. Dieses Verfahren reduziert den Zeitaufwand und die Belastung für Patientinnen und Patienten in Notfallsituationen. Sein Forschungsprojekt wurde zudem mit einem Bundessieg – dem Preis des Bundespräsidenten für eine außergewöhnliche Arbeit – ausgezeichnet.

Prof. Huss gab einen kurzen Ausblick über die geplanten Schwerpunkte von BioM im kommenden Jahr und darüber hinaus. Der Fokus liegt dabei auch auf der Nutzung von Künstlicher Intelligenz in der Medikamenten- und Unternehmensentwicklung, im Bereich NanoBIOtechnologie, Datenzugang und Datennutzung. Dazu will BioM alle Partner und Akteure der bayerischen Biotechnologie interdisziplinär und unter dem Stichwort "AI4Biotech" verbinden. Ein Treffpunkt dafür wird auch das für kommendes Jahr geplante Event "BayOConnect" sein, welches das bisherige FORUM Science & Health ersetzen wird. Hier sollen auch Investoren und die Gründungsszene stark mit eingebunden werden. Seit langem ist BioM bereits ein starker Partner der Gründenden und schafft nun mit seinem neuen Start-up Inkubator MAxL auch die nötigen Rahmenbedingungen für zukünftige Gründungen. Insgesamt strebt BioM ein attraktives Ökosystem in München und Bayern an, eine BioSphere, die die kritische Masse hat, damit die bayerische Biotechnologie weiter zur Weltspitze gehört.

Dr. Markus Wittmann, Ministerialdirigent im Bayerischen Wirtschaftsministerium, würdigte in seinem Grußwort die Biotechnologie in Bayern und stellte große Sprünge in Aussicht. Zudem sprach er sich für die weitere Unterstützung des Biotech-Sektors aus und für das notwendige Ökosystem, wofür BioM stehe.

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