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Biotech inside: Rundgang mit Politik und Presse

Im Rahmen des Informationsangebotes von 13 nationalen Biotechnologie-Standorten "Biotech inside", das vom Arbeitskreis der BioRegionen im BIO Deutschland e.V. konzipiert worden ist, trafen sich Vertreter der kommunalen, regionalen und staatlichen bayerischen Parlamente und Ministerien mit Medienvertretern zu einem "politischen Spaziergang" über den Biotech-Campus Martinsried-Großhadern.

Während sich die Dynamik des Standortes eindrucksvoll an der Anzahl der Baukräne (trotz Nebel) darstellen ließ (Neubau Biomedizinisches Zentrum, Neubau Operationssaal Großhadern, Neubau Zentrum für Schlaganfall- und Demenzforschung...) wurde auch auf eine deutliche Baustellen-Lücke hingewiesen: den lange ersehnten U-Bahn-Anschluss. Hier wurde allen Teilnehmern deutlich, dass eine solch fehlende Infrastruktur sich auch zu einem Standortmangel auswachsen kann, da man gerade im nationalen und internationalen Vergleich auch mit der verkehrstechnischen Anbindung zu bestehen hat.

Die Firmenvertreter des IZB (Dr. Zobel), 4SC (Dr. Dauer), Morphosys (Fr. Dermietzel), Spherotec (Dr. Mayer) und der BioM (Prof. Domdey) machten in der nachfolgenden Fragerunde deutlich, dass die hauptsächlich auf "rote, biopharmazeutische Biotechnologie" fokussierte Branche im Großraum München zwar lokal entstanden und gewachsen ist, immer stärker jedoch in internationalen Netzwerken aufgestellt und daher auch im globalen Wettbewerb um Köpfe und Kapital längst angekommen ist.

Hier könne sich ein Standort auch nur behaupten, wenn flexibel und schnell auf die Bedürfnisse von Wissenschaft und Unternehmen reagiert werde - ein Plus, das man insbesondere in der aufgeschlossenen Herangehensweise der angrenzenden Kommunen an so manches Problemfeld sehr zu schätzen wisse.

Wenn nun noch das "grenzüberschreitende" Problem des U-Bahn-Anschlusses und seiner Finanzierung gelöst werden könnte..., wäre (fast) alles trotz der Nebelschwaden eitel Sonnenschein.

Gefragt nach der Bedeutung des neuen Schwerpunktes "personalisierte Medizin" für die Region machte Prof. Domdey deutlich, dass mit dem Gewinn im Spitzencluster-Wettbewerb ein Anfang gesetzt sei, nun dieses Zukunftsfeld der modernen Medizin - in Diagnostik und Therapie - mit allen relevanten Gruppen aus Forschung, Wirtschaft und Verwaltungen zu erschließen. Frau Dr. Mayer, Spherotec, mahnte sogar, dass man sich nicht von den Millionenzahlen der Förderung blenden lassen solle, für die tatsächliche Umsetzung einer personalisierten Tiefendiagnostik würden weitere Mittel benötigt werden. Hier sei aber auch die Gesellschaft gefordert Verständnis zu entwickeln, dass derzeit "personalisierte Medizin" als Feuerwehreinsatz bei schwerstwiegenden Erkrankungen zum Einsatz komme, und erst mit der Zeit der wahre Wert dieser Entwicklung sich auch in der Prävention des Krankheitsausbruchs zeigen werde.

gk