Biopharmazeutika helfen den Patienten und dem Wirtschaftsstandort Deutschland – dies zeigt der Branchenreport „Medizinische Biotechnologie in Deutschland 2017“. Laut dem von Boston Consulting im Auftrag er- und von vfa bio vorgestellten Bericht wuchs 2016 die Zahl der in der medizinischen Biotechnologie Beschäftigten um 8,1 % auf mehr als 44.000 Mitarbeiter. Auch die Umsatzahlen sind positiv: die mit Biopharmazeutika, also gentechnisch hergestellten Medikamenten, erzielten Erlöse betrugen vergangenes Jahr 9,3 Milliarden Euro gegenüber 8,2 Milliarden Euro im Jahr 2015. Damit erreichten Biopharmazeutika einen Marktanteil von 24,8 % (im Vergleich zu rund 23% im Vorjahr) und machten mehr als ein Drittel (37%) aller neu zugelassener Medikamente aus.
Vor allem in der Onkologie sind Biopharmazeutika stark vertreten. Sie tragen wesentlich zum längeren Überleben vieler Patienten bei. Vor allem profitieren Betroffene von zielgerichteten Medikamenten, die ausschließlich Krebszellen bekämpfen und von Immunonkologika, die das Immunsystem des Patienten bei der Krebsbekämpfung unterstützen. Mit beiden Ansätzen versucht man die schwerwiegenden Nebenwirkungen der Behandlungen besser in den Griff zu bekommen.
Nach erfolgreichen Marktzulassungen, etwa zur Melanom-Behandlung, bleibt die Pipeline gefüllt: insgesamt 264 fortgeschrittene klinische Projekte für neue Biopharmazeutika gegen 37 verschiedene Krebserkrankungen geben Patienten Hoffnung, auch solchen mit seltenen Krebsformen.
Bei der Frage zur Finanzierung von solch zukunftsgerichteten Medikamentenentwicklungen sei der gesamtgesellschaftliche Nutzen von Innovationen zu betrachten. Verbesserte Therapiemöglichkeiten nutzten nicht nur den Patienten, sondern auch dem gesamten Gesundheitswesen. Dazu sei allerdings ein innovationsoffenes Gesundheitssystem notwendig. Der wachsende Anteil an Biosimilars könne darüber hinaus in der Zukunft zur Stabilisierung der Kosten beitragen.
Weitere Informationen:
Pressemitteilung Biotech Report 2017 von bcg und vfa bio