Die Bundesregierung will den Kapitalzugang für junge, innovative Technologie-Unternehmen erweitern. Damit sollen Startups, die z. B. in Künstliche Intelligenz, Klima-, Quanten- oder Biotechnologie investieren, noch stärker gefördert sowie die Exitmöglichkeiten für deutsche und europäische Start-ups vergrößert werden. Zudem sollen bestehende Kooperationen mit institutionellen Investoren vertieft und junge Startups beim Impact Investing unterstützt werden.
Die Bundesregierung sieht hierfür 1,6 Milliarden Euro aus dem Zukunftsfonds vor, die bisher als strategische Reserve gehalten wurden, sowie 150 Millionen Euro aus dem ERP-Sondervermögen für Technologie- und Innovationsentwicklungen in Deutschland.
Der 2021 gestartete „Zukunftsfonds“ („Beteiligungsfonds für Zukunftstechnologien“) mit einem Volumen von 10 Milliarden Euro trägt über verschiedene Finanzierungsprogramme dazu bei, den Wagniskapitalmarkt und die Finanzierungsbedingungen für innovative, technologieorientierte Startups – insbesondere in ihrer Wachstumsphase – nachhaltig zu stärken. Durch seine Co-Investments zusammen mit privaten Anlegern mobilisiert er zusätzlich privates Kapital für Investitionen in wichtige Zukunftstechnologien.
Die Mittel sollen wie folgt investiert werden:
- 850 Millionen Euro soll KfW Capital gemeinsam mit privaten Venture Capital-Fonds für Direktinvestitionen in junge Startups in innovativen Technologiebereichen einsetzen. Die Unternehmen sollen auf ihrem kapitalintensiven Wachstumspfad so unterstützt werden, dass sie sich auf dem Weltmarkt behaupten können und den Standort Deutschland zukunftsfest machen.
- Bis zu 500 Millionen Euro sind als deutscher Beitrag zur Stärkung der Exit-Finanzierung europäischer Tech-Champions vorgesehen. Gemeinsam mit europäischen Partnern ist der Aufbau einer europäischen Exit-Initiative vorgesehen. Hiermit soll der Grundstein gelegt werden, dass erfolgreiche deutsche und europäische Start-ups für Exits nicht in außereuropäische Märkte ausweichen müssen.
- 200 Millionen Euro sollen KfW Capital für eine Fortsetzung des erfolgreich angelaufenen Wachstumsfonds Deutschland zur Verfügung gestellt werden. Es gilt das Erfolgsmodell des Wachstumsfonds zu verstetigen und weiteres Kapital institutioneller Anleger zu mobilisieren.
- 200 Millionen Euro sind für Investitionen von KfW Capital in sog. Impact Venture Capital-Fonds vorgesehen, die zusätzlich zur finanziellen Rendite auf eine messbare positive, soziale oder ökologische Wirkung abzielen. Hiermit soll das neue Marktsegment des Impact Investing gezielt unterstützt werden.
Dr. Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz: "Innovative Start-ups, die in Zukunftstechnologien investieren, können wir jetzt noch besser unterstützen. Mit Mitteln aus dem Zukunftsfonds wollen wir jungen Unternehmen in Deutschland helfen, sich auf dem Weltmarkt zu etablieren. Wir stärken damit den Innovations- und Start-up-Standort Deutschland und Zukunftstechnologien wie die Künstliche Intelligenz. Mit unseren Investitionen hebeln wir weiteres privates Kapital: Zu den 1,75 Milliarden Euro an öffentlichen Mitteln, die wir investieren, kommt mindestens der gleiche Betrag an privaten Mitteln hinzu. Damit sprechen wir von einem Gesamtvolumen an öffentlichen und privaten Mitteln von mindestens 3,5 Milliarden Euro, die zusätzlich für Investitionen in den deutschen Wagniskapitalmarkt bereitstehen."
Dr. Florian Toncar, Parlamentarischer Staatssekretär, Bundesministerium der Finanzen: "An klugen Unternehmerinnen und Unternehmern mit zukunftweisenden Ideen mangelt es in Deutschland nicht. Umso mehr freue ich mich, dass es uns mit dem Zukunftsfonds gelungen ist, privates Kapital im erheblichen Umfang zu mobilisieren. Die angespannte Haushaltslage sowie die erforderlichen Priorisierungen zeigen nochmal eindrücklich die Bedeutung privaten Kapitals für den Erhalt und Ausbau des deutschen Standorts. Das Gros der getätigten Investitionen in Deutschland ist privat. Hier können wir noch mehr erreichen. Wir können mehr Kapital mobilisieren, wenn wir als Wirtschaftsstandort insgesamt attraktiver werden. Dazu müssen wir insbesondere Fortschritte erzielen beim Abbau von Bürokratie, schneller werden bei Planungs- und Genehmigungsverfahren und attraktiver für Arbeits- und Fachkräfte."
Mit der Ausgestaltung und Entwicklung der einzelnen Produkte wird jetzt gestartet. Die sukzessive Einführung der Produkte soll voraussichtlich bereits zum Jahresende 2024 beginnen.