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Corona beschleunigt Digitalisierung - erste Digitalkonferenz zum Thema COVID-19

Am 6. Oktober fand die erste Digitalkonferenz des Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege statt. Im Mittelpunkt standen die Erfahrungen mit digitalen Ansätzen in der Corona-Pandemie und deren nachhaltige Etablierung in Gesundheit und Pflege. Hochkarätige Expertinnen und Experten aus Gesundheit und Pflege sowie Forschung und Verwaltung diskutierten dabei über die neuesten Entwicklungen.

Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml setzt verstärkt auf digitale Innovationen und betonte: "Die Corona-Pandemie beschleunigt die Digitalisierung und lässt uns neue Chancen auch in Gesundheit und Pflege erleben. Digitale Möglichkeiten wie beispielsweise Videosprechstunden, aber auch innovative Apps und der Einsatz von Tablets für Bewohnerinnen und Bewohner in Pflegeeinrichtungen haben in der Pandemie wertvolle Möglichkeiten eröffnet. Daher haben sie einen ungeheuren Schub bekommen."

Gesundheits- und Pflegestaatssekretär Klaus Holetschek, ergänzte, das bayerische Gesundheits- und Pflegeministerium fördere bereits seit vielen Jahren innovative Projekte zur Digitalisierung wie beispielsweise das Projekt CARE REGIO. Auch wolle man zusammen mit dem Netzwerk Pflege Digital Bayern in Schwaben mit den drei Hochschulen Augsburg, Neu-Ulm und Kempten, der Universität Augsburg und dem dortigen neuen Uniklinikum eine Leitregion für die moderne Pflege entwickeln. Man habe dafür insgesamt über sechs Millionen Euro veranschlagt. Erst letzte Woche war Holetschek zu Besuch bei BioM, um sich zu
COVID-19 Aktivitäten in Bayern und zu DigiMedBayern, dem Pilotprojekt zur Digitalisierung/Nutzung von Patientendaten bei Atherosklerose auszutauschen.

DigiMed Bayern: Digitalisierung in der medizinischen Biotechnologie

Das StMGP fördert auch das Digitalisierungs-Leuchtturmprojekt DigiMed Bayern mit insgesamt über 20 Millionen Euro über fünf Jahre. Das Forschungs-Großprojekt kombiniert umfassende Datensätze von Personen mit atherosklerotischen Erkrankungen wie einer koronaren Herzerkrankung, einem Schlaganfall oder genetischen Risikofaktoren. Deren klinische Daten werden mit multidimensionalen molekularen Analysen ergänzt. Solche umfassenden genetischen, chemischen und Protein-Informationen (Genom, Transkriptom, Metabolom, Proteom) lassen sich aus Blut- und Gewebeproben gewinnen und einen großen Datenpool entstehen. Für dessen Untersuchung wird eine ethisch und rechtlich konforme und sichere IT-Infrastruktur konzipiert und nachhaltig implementiert. Patienten und Risikoträger sollen von Fortschritten bei der Vorhersage von Krankheitsrisiken, sowie von gezielten Vorsorge, Diagnose und Behandlung konkret profitieren. BioM ist für das Management und die Projektkoordination von DigiMed Bayern verantwortlich. Die wissenschaftliche Leitung liegt beim Deutschen Herzzentrum München.

Digitalisierung in der Diagnostik: Münchner Innovation am Deutschen Herzzentrum München

Auch in der medizinischen Diagnostik spielt die Digitalisierung eine immer größere Rolle. So wollen das Deutsche Herzzentrum München und die Münchner Firma Smart4Diagnostics (S4DX) die Digitalisierung im Krankenhaus vorantreiben und die Qualität der medizinischen Diagnostik im Bereich der Präanalytik nachhaltig verbessern. In einem gemeinsamen Pilotprojekt konnte nun erstmals ein App-basiertes, mobiles System der S4DX zur Erfassung der Blutproben unmittelbar nach Abnahme am Patientenbett erfolgreich in die klinische Routine implementiert werden. Ziel der gemeinsamen Zusammenarbeit ist ein auf den Nutzer zugeschnittenes System mit einer intuitiven Bedienoberfläche, die auch auf einem mobilen Endgerät verfügbar ist und über eine leistungsfähige, skalierbare Infrastruktur verfügt. Dies dient einer nahtlosen Qualitätskontrolle und entlastet medizinisches Personal von repetitiven Dokumentationsaufgaben.

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Huml: Corona beschleunigt Digitalisierung – Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin veranstaltete erste Digitalkonferenz zum Thema Covid-19