Medigene integriert die Immuntherapieplattform von Trianta vollständig und führt eine Kapitalerhöhung durch, die insgesamt 29 Mio. Euro einbringen soll. Das Martinsrieder Biotechnologie-Urgestein Medigene AG erfindet sich gerade neu. Und so sehen auch die Schlagzeilen, neudeutsch der „newsflow“, des Unternehmens ganz anders aus, als noch vor wenigen Monaten gewohnt: Waren damals im Wesentlichen neue Vertriebsregionen auf dem Globus für das Produkt „Veregen“ der Kern dieser Nachrichten, so häufen sich nun die Meldungen zur inhaltlichen Neuausrichtung des Unternehmens, seit im Frühjahr 2014 die Immuntherapie-Firma „Trianta“ übernommen wurde.
Mit diesem „schnellsten“ Firmenkauf in der deutschen Biotechnologiebranche im Frühjahr 2014 – nur wenige Wochen nach der formalen Gründung der „Trianta“ als Ausgründung aus dem Münchner Helmholtz Zentrum – schlägt Medigene eine völlig neue Richtung ein und ein neues Unternehmenskapitel auf. Trianta verfügt über drei hochinnovative, sich ergänzende Immuntherapie-Plattformen mit Programmen in der klinischen Entwicklung zur Behandlung unterschiedlicher Krebsformen: antigen-spezifische dendritische Zell (DC)-Vakzinen der nächsten Generation sowie T-Zell-Rezeptor- (TCR-)-veränderte T-Zellen und anti-TCR monoklonale Antikörper (TABs). Das derzeit 15-köpfige Forschungsteam um die - nun auch als neues Medigene-Vorstandsmitglied berufene - Prof. Dolores Schendel kann dabei auf eine jahrzehntelange Experimentalerfahrung zurückgreifen. Im Helmholtz Zentrum konnten die neuesten Werkzeuge zur Bekämpfung schwerwiegender Erkrankungen entwickelt werden. Die innovativen Anwendungen vom Trianta-Gründerteam hatten auch im Münchner „Spitzencluster-Programm“ überzeugen können und dort den begehrten „m4 Award“ errungen. Mit diesen und weiteren Fördergeldern konnten die ersten Hürden als Unternehmen und der weiteren praktischen Anwendung der Immuntherapie-Plattformen gemeistert werden.
Für die weiteren Entwicklungen, insbesondere die Durchführung klinischer Studien, benötigt Medigene nun jedoch deutlich mehr Geld und führt aktuell eine Kapitalerhöhung durch. Gemeinsam mit einer zusätzlichen Wandelschuldverschreibung sollen insgesamt 28,8 Mio. Euro in die Kassen des Unternehmens kommen. Medigenes Partner und Investor Syncore Biotechnology Co., Ltd. hat bereits erklärt, sich mindestens im Rahmen seiner Bezugsrechte an der Kapitalerhöhung zu beteiligen. Etwaige nicht bezogene neue Aktien und Schuldverschreibungen werden nach Ende der Bezugsfrist im Rahmen von Privatplatzierungen an Investoren verkauft. Derzeit ist ein reges internationales Interesse am Thema Immuntherapien an den Kapitalmärkten zu verzeichnen. Die Bezugsfrist läuft jeweils vom 1. bis zum 14. Juli. Erst dann wird das Unternehmen in Martinsried auch den endgültigen Ausgabepreis festlegen. Dieser könnte sich ausgehend von 5 Euro noch weiter erhöhen, falls der Aktienkurs von Medigene in den kommenden Tagen stark anzieht. Hierzu siehe Näheres unter: www.medigene.de
Über den m4 Award
Der m4 Award ist ein Förderprogramm des Bayerischen Ministeriums für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Es richtet sich an Forschungsgruppen in Bayern, die innovative Therapien und Technologien im Bereich der personalisierten Medizin entwickeln. Gefördert werden Projekte im Vorgründungsstadium, die ein hohes Verwertungspotenzial besitzen. Der m4 Award will Wissenschaftlerteams dabei unterstützen, mit ihren innovativen Produktideen den proof-of-concept zu erreichen. Neben der Projektförderung werden Mittel und Beratungskapazitäten bereitgestellt, um die Gründungs- bzw. Verwertungskonzepte weiterzuentwickeln. So sollen die Projekte die Fähigkeit zur Anschlussfinanzierung erreichen und idealerweise zur Gründung eines Unternehmens führen. Damit soll in Bayern die Zahl von hochqualitativen Ausgründungen, die den Zukunftsmarkt der Personalisierten Medizin adressieren, erhöht werden. Der m4 Award wird durchgeführt und unterstützt von der BioM Biotech Cluster Development GmbH und dem netzwerk nordbayern. Projektpartner sind die Technologietransferstellen der Ludwig-Maximilians-Universität (KFT), der Technischen Universität (TUMForTe) und des Helmholtz Zentrums München sowie die Technologie-Verwertungsagenturen Ascenion GmbH, Max Planck Innovation GmbH und die Bayerische Patentallianz GmbH.
www.m4.de/si
Über Trianta
Nach über 15 Jahren intensiver Forschungsarbeit im Bereich Immuntherapie wurde die Trianta Immunotherapies GmbH Ende 2013 als Ausgründung des Helmholtz Zentrums München gegründet und im Januar 2014 von der Medigene AG als 100-prozentige Tochter übernommen. Trianta verfügt über drei hochinnovative, sich ergänzende Immuntherapie-Plattformen mit Programmen in der klinischen Entwicklung zur Behandlung unterschiedlicher Krebsformen: antigen-spezifische dendritische Zell (DC)-Vakzinen der nächsten Generation sowie T-Zell-Rezeptor- (TCR-)-veränderte T-Zellen und anti-TCR monoklonale Antikörper (TABs). Der Fokus liegt immer auf T-Zellen. Dies sind weiße Blutkörperchen, die eine zentrale Rolle in der Immunabwehr spielen. Die Medigene AG (Frankfurt: MDG1, Prime Standard) ist ein börsennotiertes Biotechnologie-Unternehmen mit Hauptsitz in Martinsried bei München lesen. Medigene konzentriert sich auf die Entwicklung personalisierter Immuntherapien mit Schwerpunkt auf Blutkrebserkrankungen. Medigene ist das erste deutsche Biotechnologie-Unternehmen, das über Einnahmen aus einem vermarkteten Medikament verfügt, dieses wird von Partnerunternehmen vertrieben. Medigene hat mehrere Medikamentenkandidaten in der klinischen Testung und entwickelt hochinnovative Therapieplattformen.
www.medigene.de