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Ebenbuild erhält mit Konsortium 1,8 Mio Euro Förderung des BMBF für seinen digitalen Lungenzwilling

Ebenbuild UBIC

Das Münchner Start-up Ebenbuild erhält im Rahmen des Forschungsprojekts „Personalisierte Lungenzwillinge zur Behandlung des akuten Atemnotsyndroms“ (UBIC) zusammen mit weiteren Partnern bis zu 1,8 Millionen Euro Fördermittel vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).

Ebenbuild entwickelt personalisierte Lungensimulationsmodelle, die auf patientenspezifischen Daten basieren. Diese so genannten digitalen Lungenzwillinge werden eingesetzt, um die Behandlungsergebnisse von Intensivpatienten zu verbessern, die künstlich beatmet werden und an akutem Atemnotsyndrom, kurz ARDS, leiden. ARDS ist eine lebensbedrohliche Komplikation mit vielen Ursachen wie Trauma, Sepsis oder schwere Erkrankungen, z. B. COVID-19. Durch den Flüssigkeitsaustritt in die Lunge wird die Atmung erschwert und es gelangt kein Sauerstoff in den Körper.

Eine angemessene Behandlung ist lebenswichtig, aber das entsprechende Fachwissen ist in der Regel nur in spezialisierten Zentren verfügbar und die Therapie extrem zeitaufwändig. Trotz der Fortschritte bei Diagnose und intensivmedizinischer Behandlung wird ARDS immer noch zu selten erkannt und daher zu wenig behandelt, was weltweit ein großes Problem darstellt. Infolgedessen sterben etwa 40 Prozent der ARDS-Patienten. Seit Beginn der Covid-Pandemie sind diese Zahlen sogar noch weiter gestiegen, wobei über 80 Prozent der Todesfälle nach einer Covid-Infektion auf ARDS zurückzuführen sind.

Als Teil des UBIC-Konsortiums erhält Ebenbuild vom BMBF bis zu 900.000 Euro für die Entwicklung neuartiger KI- und Simulationstechnologien zur Modellierung und Erforschung heterogen geschädigter Lungen und zur Verbesserung der digital unterstützten Entscheidungsfindung in der Intensivmedizin. Das Projekt wird in enger Kooperation mit dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) sowie der Universitätsmedizin Mannheim dem Uniklinikum Aachen, dem Universitätsklinikum Augsburg und dem Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden durchgeführt.

Dr. Kei Müller, CEO und Mitgründer von Ebenbuild, betonte die Bedeutung der Beteiligung am Projekt und der Finanzierung. Er sieht dies als einen entscheidenden Schritt auf dem Weg zu Ebenbuilds Ziel, weltweit hochentwickelte Entscheidungshilfen für Kliniken bereitzustellen. "Unser digitaler Lungenzwilling bietet eine noch nie dagewesene medizinische Unterstützung, indem er eine individuelle Lunge nachbildet. So können Ärzte verschiedene Behandlungsoptionen unter realen Bedingungen bewerten, die Beatmungsqualität verbessern und letztlich das Leben von Patienten retten", so Müller.

Mit der Förderung will Ebenbuild seine neuartigen KI- und Simulationstechnologien weiterentwickeln, um heterogen geschädigte Lungen zu modellieren und die digital unterstützte Entscheidungsfindung in der Intensivmedizin zu verbessern. Darüber hinaus plant das Start-up gemeinsam mit klinischen Partnern in einer großen multizentrischen Studie Patientendaten zu sammeln und auszuwerten.