- 12% mehr Beschäftigte in bayerischen Biotech-Unternehmen
- Allzeithoch mit 14 Neugründungen
- 2 Zulassungen, Medikamentenpipeline weiterhin gut gefüllt
- Corona-Firmenumfrage: 50% erleben Umsatzrückgang, 13% verbuchen Umsatzsteigerung
BioM hat im Bavarian Biotech Report 2019/20 die jüngsten Entwicklungen der bayerischen Biotechnologieszene zusammengefasst. Diese zeigen ein deutliches Wachstum an Beschäftigung, sowie eine starke Gründerdynamik. Dem Kampf der bayerischen Biotech-Unternhemen und -Forschungseinrichtungen gegen die Corona-Pandemie widmet sich ein COVID-19-Special, das auch die Auswirkungen der Pandemie auf die Branche zeigt. Insgesamt beweist die bayerische Biotechnologie globale Wettbewerbsfähigkeit und Reaktionsschnelle.
Stark in Beschäftigung
Mit über 16.000 Beschäftigten in 244 Biotech-Unternehmen verzeichnete Bayern im Jahr 2019 ein starkes Wachstum von etwa 5%. Bei den Firmen mit bayerischem Hauptsitz war 2019 ein noch beeindruckenderer Anstieg um +12% auf rund 5.000 Mitarbeitende in 185 KMU zu verzeichnen. Dieses deutliche Wachstum in 2019 ist ein klarer Indikator für die globale Wettbewerbsfähigkeit, welche die überwiegend kleinen und mittleren Unternehmen in Bayern damit eindrucksvoll an den Tag legen. Zusammen mit etwa 19.000 Beschäftigten in Pharmaunternehmen, CROs, Dienstleistern, Produktions- und Zulieferbetrieben sind in der bayerischen Biotech- und Pharmaindustrie rund 35.000 Menschen beschäftigt.
Neugründungen: 14 neue Firmen
Im Jahr 2019 hat Bayern eine sehr starke Gründungsdynamik in der Biotechnologie gesehen. Die Zahl der Unternehmensgründungen erreichte im Bereich Biotech mit +14 ein Allzeithoch. Mit zwei weiteren Gründungen aus dem Bereich Pharma verzeichnete die Branche in Bayern sogar insgesamt 16 neue Unternehmen, davon 12 im Großraum München.
Finanzierungsklima
In Bayern führte der höchst erfolgreiche US-Börsengang von MorphoSys im Jahr 2018 in Höhe von 240 Millionen EUR zu einer gewissen Zurückhaltung im Jahr 2019. Die Finanzierung der bayerischen Biotech-Unternehmen durch private Investoren und über die Börse belief sich im Jahr 2019 auf insgesamt rund 160 Mio., was etwa 20% des gesamten Finanzierungsvolumens der Branche in Deutschland ausmachte. Zudem konnten zahlreiche bayerische Biotech-Unternehmen Fusionen, Übernahmen und Vereinbarungen mit renommierten internationalen Partnern abschließen, was die Attraktivität des bayerischen Biotech-Ökosystems neuerlich unterstrichen hat.
Krebs weiterhin Indikation Nummer eins in der Medikamentenentwicklung
Bayerns Biotech-Unternehmen konzentrieren sich seit vielen Jahrzehnten auf die Entwicklung wirksamer Arzneimittel und haben eine vielversprechende Pipeline an therapeutischen Entwicklungen aufgebaut. Derzeit laufen insgesamt 223 präklinische und klinische Forschungs- und Entwicklungsprojekte für neue Medikamente. Krebs steht mit 98 Projekten weiterhin an der Spitze der Indikationen. Insgesamt haben bayerische Biotechfirmen in den vergangenen Jahren an der Marktzulassung von 11 Medikamenten entscheidend mitgewirkt oder diese selbst zur Zulassung – und damit zum Patienten – gebracht. Hinzu kommt als aktuellstes Beispiel die FDA-Zulassung des MorphoSys-Krebsmedikament Monjuvi(R) am 1. August 2020.
Coronavirus-Pandemie – Herausforderungen und Chancen
Im Zuge der Coronavirus-Pandemie steht die Biotechnologie vermehrt im Fokus der Öffentlichkeit. Im Kampf gegen SARS-CoV2 haben die bayerischen Biotech-Unternehmen und akademischen Forschungseinrichtungen schnell reagiert: Sie arbeiten mit Hochdruck an der Entwicklung zuverlässiger und sicherer Diagnostika, wirksamer Medikamente und Impfstoffe und konnten bereits einige Erfolge erzielen.
Die Pandemie stellt die Branche jedoch auch vor unerwartete Herausforderungen. Welche Herausforderungen die Firmen zu meistern hatten, aber auch welche Chancen sich jeweils ergaben, hat BioM in einer eigenen Umfrage unter den Unternehmen des bayerischen Biotechnologieclusters im Mai untersucht. 55% der Befragten gaben demnach an, besorgt aufgrund der Coronavirus-Pandemie zu sein, davon 20% äußerst oder sehr. 50% der befragten Unternehmen gaben allerdings auch einen Umsatzrückgang an, 13% der Unternehmen eine Umsatzsteigerung. 64% der Firmen bieten laut der Erhebung Produkte oder Dienstleistungen an, die für die Bekämpfung von COVID-19 eingesetzt werden können.
BioM-Aktivitäten und Firmenverzeichnis
Weitere Themen des Bavarian Biotech Reports sind Aktivitäten von BioM zu Digitalisierung, Internationalisierung und Unternehmertum als auch ein Fokus auf Zelltherapie in Bayern. Wie gewohnt wird der Report ergänzt durch das aktuelle und stetig wachsende Firmenverzeichnis mit Profilen und Kontaktdaten.
Den Bavarian Biotech Report 2019/20 finden Sie als ePaper oder als pdf zum Download unter: www.bio-m.org/zahlen-und-fakten/publikationen.
Eine Zusammenfassung der COVID-19 Firmenumfrage finden Sie unter: www.bio-m.org/covid19-company-survey. Eine Print-Version ist über BioM erhältlich.
Über den Bavarian Biotech Report:
BioM stellt als Netzwerkorganisation der Biotechnologiebranche in München und Bayern jährlich den Bavarian Biotech Report zur Entwicklung der bayerischen Biotechnologie und Pharma-Branche im Auftrag des Bayerischen Wirtschaftsministeriums zusammen. Dieser erfasst aktuelle Branchenkennzahlen, Trends und ausgewählte Beispiele für die Innovationskraft aus Wissenschaft und Unternehmertum.