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Durchbruch beim Verständnis von Typ-2-Diabetes durch größte genetische Studie

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Ein internationales Team um Prof. Eleftheria Zeggini von Helmholtz Munich und der Technischen Universität München (TUM) hat die bisher umfangreichste Studie zum genetischen Risiko für Typ-2-Diabetes durchgeführt. Die Studie, die Daten von 2,5 Millionen Menschen analysierte, darunter über 400.000 Personen mit Typ-2-Diabetes, identifizierte über 600 genetische Loci, die mit der Krankheit in Verbindung stehen.

Mit der steigenden Prävalenz von Diabetes weltweit und mehr als 400 Millionen Betroffenen unterstreicht die Studie die dringende Notwendigkeit, die Mechanismen hinter der Krankheit besser zu verstehen. Die Forschungsergebnisse bieten neue Perspektiven für die Entwicklung von Risiko-Scores für Diabetes-Komplikationen und eröffnen neue Wege für die Präzisionsmedizin, um individuelle Behandlungsstrategien zu verbessern.

Das Forschungsteam nutzte innovative computerbasierte Methoden, um Daten aus verschiedenen „omics“-Technologien zu integrieren und acht mechanistische Cluster genetischer Varianten zu identifizieren, die mit Typ-2-Diabetes assoziiert sind. Diese Entdeckungen bieten nicht nur Einblicke in die biologischen Mechanismen, die der Krankheit zugrunde liegen, sondern auch in das Fortschreitungsrisiko von Komplikationen, was die Entwicklung gezielter Interventionsstrategien ermöglicht.

Die neue Studie umfasst 2,5 Millionen Teilnehmende, darunter 428.452 Personen mit Typ-2-Diabetes. Die Erkenntnisse aus dieser genomweiten Assoziationsstudie zu Typ-2-Diabetes, der bisher größten ihrer Art, wurden nun in der Fachzeitschrift Nature veröffentlicht.

„Diese Studie ist ein Meilenstein in der Diabetesforschung und ein Beweis für die Kraft der internationalen wissenschaftlichen Zusammenarbeit“, betont Prof. Zeggini Direktorin am Institut für Translationale Genomik bei Helmholtz Munich, und Liesel-Beckmann-Professorin für Translationale Genomik an der TUM. „Unsere Ergebnisse legen den Grundstein für zukünftige Forschungen, die darauf abzielen, das Leben von Menschen mit Typ-2-Diabetes durch präzisere und personalisierte Behandlungsmöglichkeiten zu verbessern.“

Dies Arbeit ist ein entscheidender Schritt vorwärts im Kampf gegen Typ-2-Diabetes und seine oft lebensverändernden Komplikationen, und sie veranschaulicht das Potenzial genetischer Forschung, um die Behandlung und Prävention dieser weitverbreiteten Krankheit zu revolutionieren.

Originalpublikation

Suzuki et al. (2024): Genetic drivers of heterogeneity in type 2 diabetes pathophysiology. Nature. DOI: 10.1038/s41586-024-07019-6