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Helmholtz Munich und Universitätsklinikum Augsburg eröffnen Hightech-Labor zum Schutz vor Pandemien

Feierliche Einweihung der neuen Labor-Ausstattung: Dr. Konrad Schober (Regierungspräsident Oberbayern), Prof. Dr. Ulla Protzer (Institut für Virologie Helmholtz Munich und TUM), Dr. Michael Frieser (administrativer Geschäftsführer Helmholtz Munich), Barbara Schretter (Regierungspräsidentin Schwaben), Prof. Dr. Klaus Markstaller (ärztlicher Direktor Universitätsklinikum Augsburg), Prof. Dr Andreas Rathgeber (Vizepräsident Universität Augsburg), Dr. Wolfgang Hübschle (Wirtschaftsreferent Stadt Augsburg), Prof. Dr. Martina Kadmon (Dekanin Medizinische Fakultät Universität Augsburg), Michael Bungarten (kaufmännischer Direktor Universitätsklinikum Augsburg), Prof. Dr. Claudia Traidl-Hoffmann (Institut für Umweltmedizin Universität Augsburg und Helmholtz Munich). (v.l.n.r.) © Ulrich Wirth / UK Augsburg

Im Rahmen des EU-geförderten Projekts „PerForM-REACT“ zur Pandemievorsorge wurde nun die Erweiterung des Sicherheitslabors in Augsburg eröffnet. Das Hightech-Labor von Helmholtz Munich und dem Universitätsklinikum Augsburg ermöglicht Forschung mit modernster Infrastruktur. Das gemeinsame Vorhaben stärkt die Effektivität der Pandemieprävention und die interdisziplinäre Zusammenarbeit im Bereich der Gesundheitsforschung. Es ist Teil der europäischen COVID-19-Hilfe „REACT-EU“ und des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung.

Das EU-Projekt PerForM-REACT widmet sich der „Pandemic Preparedness“, also der effektiven Vorsorge vor Pandemien: Ziel ist es, durch vorhandene Forschungsinfrastrukturen und interdisziplinärere Zusammenarbeit bestmöglich vorbereitet zu sein, wenn eine neue Pandemie droht.

Innerhalb von rund zwei Jahren konnte von den Projektpartnern Helmholtz Munich, Universitätsklinikum Augsburg und Technische Universität München im Rahmen eines Bayerischen Netzwerks, lokalisiert an den Standorten Neuherberg, Augsburg, Garching und München modernste Infrastruktur etabliert werden. Mit dieser einzigartigen Forschungsinfrastruktur sind die Wissenschaftseinrichtungen noch näher zusammengerückt, um sich der Bekämpfung und Vorbeugung von Pandemien zu widmen.

Konkret dient sie dazu, Präventionsstrategien zur Pandemievorsorge zu erarbeiten und Managementstrategien zur schnellen Reaktion zu ermöglichen. Die Eröffnung der Erweiterung des Augsburger Labors der Sicherheitsstufe 2 (BSL2) ergänzt nun das bereits vor einem Jahr am Helmholtz Munich Campus in Neuherberg eröffnete Sicherheitslabor der Stufe 3 (BSL3).

Der Schwerpunkt der Forschung in Augsburg liegt hier im Bereich Allergien und translationale Forschung zur Wechselwirkung zwischen Menschen und Umwelt. Die Forschenden untersuchen die Verbindung zwischen Umwelteinflüssen, insbesondere Aerosolen, und Krankheiten sowie die Identifizierung von COVID-19-Biomarkern zur Früherkennung von Krankheitsverläufen. Insbesondere die Messung und Quantifizierung von Viruspartikeln in Aerosolen wird die Entwicklung hochsensibler Frühwarnsysteme für Pandemien ermöglichen. Ziel ist es, die Verbreitung Aerosole frühzeitig zu erkennen und Gegenmaßnahmen ergreifen zu können, so dass diese unschädlich gemacht werden können, bevor sie Schaden anrichten.

Auf dem Campus von Helmholtz Munich in Neuherberg bei München wenden Wissenschaftler:innen ebenfalls bereits hochmoderne mikroskopische, molekulare und strukturbiologische Nachweismethoden an, um die Folgen von Atemwegsinfekten für die Lunge und andere Organe zu untersuchen und neue Medikamente zu entwickeln, um Organschäden zu verhindern. In Kollaboration mit dem Universitätsklinikum Augsburg steht die Luftübertragung von Viren, die Atemwegsinfekte auslösen, im Fokus.

Gemeinsam bilden Helmholtz Munich und das Universitätsklinikum Augsburg mit der neuen Laborausstattung ein optimales Forschungsnetzwerk, um einen Beitrag zur Pandemic Preparendess zu leisten.