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Intensivtraining für Life Science Start-ups

Das BioEntrepreneur Boot Camp am 27.-29. März bot Firmengründern aus den Bereichen Biotechnologie und Pharmazie ein 2 ½ tägiges Intensivtraining. Behandelt wurden vielfältige Aspekte eines Start-up Unternehmens -  von den rechtlichen Grundlagen einer Firmengründung über Entwicklung eines Geschäftsmodells bis zu Finanzierungsmöglichkeiten. Die theoretischen Grundlagen wurden in Vorträgen vermittelt und dann individuell mit Hilfe eines Coaches in das eigene Projekt eingearbeitet. Schwerpunkt war das individuelle Coaching durch einen projektspezifischen Experten. Ziel der kontinuierlichen Arbeit an der eigenen Geschäftsstrategie war es einerseits, die Gründungsidee einem Reality Check zu unterziehen. Andererseits sollte eine überzeugende Präsentation erstellt werden, die am Ende des Boot Camps vor einer Jury von erfahrenen Industrievertretern und Investoren überzeugt.

Das BioEntrepreneur Boot Camp wurde dieses Jahr bereits zum dritten Mal von BioM in Kooperation mit Westend-Innovation angeboten und hat sich zu einem bedeutenden Element der Gründungsförderung im Munich Biotech Cluster m4 entwickelt. „Ich würde das Boot Camp jedem empfehlen, der sicher ist, eine Firmengründung durchziehen zu wollen“, sagt Teilnehmer Nils Kulak vom Max-Planck-Institut für Biochemie. Insbesondere die Zusammenarbeit mit dem Coach empfand der junge Gründer als sehr inspirierend und sein Teamkollege Dr. Garwin Pichler ergänzt: „Das BootCamp hat uns ungemein weitergeholfen, unser Geschäftsvorhaben zu konkretisieren und auszuarbeiten.“ Eine solche aktive Teilnahme sei der Schlüssel zum Erfolg des Boot Camps, erläutert Organisatorin Dr. Stephanie Wehnelt, BioM. „Die Teilnehmer konsumieren hier keine Vorträge, sondern werden ständig aufgefordert, sich mit den neuen Informationen auseinanderzusetzen und sich zu fragen: was bedeutet das für mein Unternehmen?“ Dabei sei die Hilfe eines erfahrenen Coaches aus dem entsprechenden Fachbereich unerlässlich. „Wir freuen uns, dass wir Experten wie Annegret de Baey-Diepoler, Prof. Uwe Jacob, Dr. Valentin Kahl, Dr. Georg Linsinger und Dr. Matthias Stein-Gerlach gewinnen konnten.“

Den Höhepunkt des Intensivtrainings stellte das Show Down Breakfast am Ende des Boot Camps dar, zu dem eine Jury aus Investoren und Marktexperten geladen war. Die neun Teams hatten je 10-Minuten Zeit, um ihre Geschäftsidee überzeugend zu vermitteln. Dabei waren sehr unterschiedliche Projektideen aus dem Bereich Lebenswissenschaften vertreten. Die meisten Projekte waren aus  dem medizinischen Bereich, zum Beispiel ein differenziertes Verfahren zur Diagnose von Blutvergiftung, ein Inhibitor-Antikörper-Konjugat als Therapie gegen solide Tumore sowie Techniken zur Etablierung der Massenspektrometrie in der klinischen Diagnostik.

Die Massenspektrometrie-Experten Nils Kulak und Dr. Garwin Pichler unter der Führung von Prof. Matthias Mann vom Max-Planck-Institut für Biochemie wurden von der Jury zu den Siegern des BioEntrepreneur Boot Camp erklärt. „Ein direkter Vergleich der Teams ist natürlich nur schwer möglich, da sie sehr unterschiedliche Geschäftsziele und Reifegrade aufweisen“, erklärt Stephanie Wehnelt. „Deshalb ist der Gewinn eher symbolisch zu sehen – jeder Gründer, der beim BootCamp etwas dazu gelernt hat, hat gewonnen.“ Dem stimmt auch der Teilnehmer Phillip Beck von der Technischen Universität München zu: „Ein realitätsnahes Feedback zur Geschäftsidee außerhalb der Universität zu erhalten war besonders wertvoll.“

Die Wirksamkeit des BioEntrepreneur BootCamp zeigt sich auch in den Erfolgen, die in den Vorjahrenden teilnehmende Teams in anderen Wettbewerben erzielen konnten. Besonders erfolgreich in Folge des Boot Camps war das Team MetaHeps: die Gründer aus der Ludwig-Maximilians-Universität gewannen auch den PreSeed Wettbewerb m4 Award, die Gründerinitiative Science4Life sowie das EXIST Technologietransferprogramm. Das nächste BioEntrepreneur Boot Camp ist für Juli 2015 geplant, siehe:

http://www.bio-m.org/biom-veranstaltungen/3-bioentrepreneur-boot-camp.html