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Interdisziplinäre Verschränkung der Naturwissenschaften: TUM School of Natural Sciences geht an den Start

Wissenschaftler:innen der TUM School of Natural Sciences stellen die Forschungsthemen der neuen School vor. © Andreas Heddergott / TUM

Im Zuge ihrer historischen Strukturreform mit der Umstellung von Fakultäten auf Schools hat die Technische Universität München gestern mit einem Festakt die TUM School of Natural Sciences eröffnet. Damit entsteht bundesweit einmalig ein interdisziplinär verschränktes Zentrum für Biowissenschaften, Chemie und Physik.

Intensive Zusammenarbeit über Fächergrenzen hinweg, Ausrichtung an den großen Forschungsthemen und den Berufsfeldern der Zukunft, moderne Governance-Struktur: Die Technische Universität München (TUM) schafft mit den Schools zukunftsfähige Einheiten, die die traditionelle kleinteilige Fakultätsstruktur deutscher Universitäten hinter sich lassen.

Die neue TUM School of Natural Sciences verbindet Biowissenschaften, Chemie und Physik. Mit rund 90 Professuren, 1.200 Mitarbeitenden und 4.500 Studierenden ist sie eines der bedeutendsten europäischen Zentren für die Naturwissenschaften. Die School bündelt ihre Kompetenzen in Schwerpunkten von den Grundlagen der Existenz des Universums und des biologischen Lebens über intelligente biomimetische Systeme und selbstorganisierende Synthesemaschinen bis hin zur industriellen Biotechnologie sowie von innovativen Katalysatoren, funktionalen Materialsystemen und zukunftsfähigen Energiematerialien bis hin zu den Quantenwissenschaften und -technologien.

Erschließung potenzialreicher Technologiefelder

„Große wissenschaftliche Herausforderungen lassen sich zunehmend weniger erfolgreich in isolierten, Mensch-definierten Disziplinen wirksam begegnen. Mit der neuen School verstärken wir deshalb ein dynamisches Zusammenwirken der Wissenschaftler:innen über die Grenzen von Chemie, Physik und Biowissenschaften hinweg. Damit richten wir unsere Kräfte gezielt auf die Klärung der großen Unbekannten unseres heutigen Wissens und auf die Erschließung potenzialreicher Technologiefelder aus“, sagt Prof. Thomas F. Hofmann, Präsident der TUM.

„Erfreulich bei dieser Neuaufstellung ist der vorherrschende gemeinsame wissenschaftliche Geist“, betont Prof. Johannes Barth, Dekan der TUM School of Natural Sciences. „Wir generieren Wissen, das hilft, die Welt besser zu verstehen und neue Technologien mit gesellschaftlichem Mehrwert zu entwickeln. Dabei sind eine intensive Forschungsagenda, ein hoher Grad an Vernetzung sowie eine hervorragende Forschungsinfrastruktur essentiell, die beispielsweise von den TUM Technology Core Facilities bereitgestellt wird.“

Mit ihrer TUM AGENDA 2030 transformiert die TUM als ein Kernelement ihrer Exzellenzstrategie ihre Binnenstruktur von fachlich enggeführten Fakultäten in größere Schools und Integrative Forschungsinstitute nach internationalen Vorbildern, um schlummernde Interaktionspotenziale zu aktivieren. Die TUM School of Natural Sciences ist die fünfte School der TUM. 2020 wurde die TUM School of Life Sciences gegründet, 2021 wurden die TUM School of Engineering and Design, die TUM School of Social Sciences and Technology geschaffen sowie die TUM School of Management neu aufgestellt.